Ihre Gerichte heißen "Die Möglichkeit einer Insel", "Ganz falscher Hase" oder "Betrunkener Welpe, der in eine Maracuja gestolpert ist". Sie sind bunt, fröhlich, leicht nachzukochen und für Erwachsene gedacht. Die Berliner Journalistin und Ex-DJane Sophia Hoffmann hat ihr Werk "Sophias vegane Welt" bewusst spielerisch gestaltet.

Wollen Sie uns zum Kochen oder zum Veganismus animieren?

SOPHIA HOFFMANN: Zum Kochen - ich will niemanden bekehren. Ich finde es nur wichtig, dass man sich mit dem auseinandersetzt, was man konsumiert, ob nun Lebensmittel oder Kleidung. Das ist ein Trend, der zu befürworten ist.

Ist Vegan das neue Vegetarisch?

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HOFFMANN: Man macht sich heute sicherlich noch mehr Gedanken. Vegetarisch zu leben und dann Eier aus Massentierhaltung zu verwenden - das passt nicht zusammen. Wenn ich die Bergziegen persönlich kenne, von denen Milch und Käse kommen, würde ich sie vermutlich essen. Es kommt immer darauf an, ob ich es vor mir verantworten kann.

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Als Schüler jobbten Sie als Pizzabäckerin - der Qualitätsanspruch Ihrer Chefin?

HOFFMANN: Gering. Sie hat immer gesagt: Der Ofen hat 300 Grad, was da durchgeht, ist eh hin.

Immer mehr Leute wissen hochqualitative Lebensmittel zu schätzen, gleichzeitig wachsen aber auch die Fast-Food-Regale.

HOFFMANN: Man kann nur versuchen, das Bewusstsein mit Ernährungsprojekten an Schulen zu fördern, wenn die Kinder das von zu Hause nicht mitbekommen. Viel Wissen um die Zubereitung von Speisen ist verloren gegangen. Oft achtet man nur mehr auf das Mindesthaltbarkeitsdatum, wirft Genießbares weg. Man muss etwas entgegensetzen.

Was kann man tun?

HOFFMANN: Einiges - in den Niederlanden verwertet eine Supermarktkette ihre abgelaufenen Lebensmittel selber und bietet To-go-Produkte an. In Frankreich verkauft eine Kette nur abgelaufene Dinge zum günstigen Preis. Wir leben in einer irren Zeit, in der auch Salz ein Ablaufdatum hat.

Zurück zum Kochen - wie oft hat man im Alltag Zeit zum "Spielen" am Herd und für Veganismus?

HOFFMANN: Es ist eine Frage des Willens. Ich habe während meiner Trennungsphase begonnen, für mich allein zu kochen. Wenn man positiv zum Essen steht und einen Bezug zu den Lebensmitteln hat, ist Kochen keine Strafe. Es geht ja nicht darum, ständig alberne Dinge zu basteln. Und: Der Veganismus soll in meinem Buch nicht im Vordergrund stehen, sondern die Inspiration. Man hat schon immer tierfrei gekocht - wenn keine Eier verfügbar waren, hat man trotzdem wunderbare Strudel und Nudelteige gefertigt.