Zwei Gurken vom gleichen Bauern - eine davon ist bitter. Kann vorkommen. Wer sie trotzdem isst, riskiert schwere Verdauungsbeschwerden - von Bauchkrämpfen bis zu Durchfall. Auch der Darm kann Schaden nehmen.

Cucurbitacine nennt sich die Gruppe von giftigen Bitterstoffen, die in unseren Breiten vorwiegend in Kürbisgewächsen - in Zucchini-, Kürbis-, Gurken- und Melonenpflanzen - vorkommen. Sie sind von Natur aus in der Lage das Gift gegen Schädlinge zu bilden.

Große Hitze kann schuld sein

Im Anbau kommt es vor, dass die Pflanzen während der Aufzucht großer Hitze, viel Regen oder generell großen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. All das kann sie stressen und sie bilden Cucurbitacine.

Auch falsche Lagerung, Kreuzungen Weiterzüchten oder sogar das Neben-Zierkürbissen-Wachsen kann dafür verantwortlich sein. Was auch immer die Bildung der Bitterstoffen auslöst - essen sollte man die Früchte auf keinen Fall. Je länger eine Pflanze reift, desto höher der mögliche Anteil der Cucurbitacine.

Erhitzen hilft nichts

Das Gemüse einzusalzen, um die Bitterstoffe herauszuzuiehen - ähnlich wie man das bei Melanzani macht - hilft nicht, die Giftstoffe loszuwerden. Es bringt auch nichts, das Gemüse zu erhitzen, die Bitterstoffe sind hartnäckig und lassen sich auch dadurch nicht zerstören. Am besten, man schneidet eine großzügige Scheibe ab und probiert mit der Zunge, ob sie bitter schmeckt. Wenn ja, weg damit.

Weil nach wie vor bittere Früchte gegessen werden, schätzt man die Dunkelziffer der wegen bitterer Kürbisfrüchte an Magen-Darm-Problemen Leidender höher ein als bekannt. Auch Todesfälle gab es schon - weltweit starben in den letzten 30 Jahren fünf Menschen an den Folgen der Bitterstoffe, zuletzt 2015 in Deutschland.