Man nehme eine große Portion Fleiß, mische viel Ehrgeiz darunter, würze mit Zielstrebigkeit, Optimismus und einer Prise Selbstzweifel und garniere noch mit einem Quäntchen Glück. Fertig ist eine wohlschmeckende Kreation, die gut aussieht und gut ankommt. Wie Johann Lafer, der am Donnerstag in der "Stromburg" im Guldental seinen 50. Geburtstag feiert.

Auszeichnungen. Vom Grazer Gösser-Bräu zog der Steirer einst aus, bewaffnet nur mit einem Kochlöffel, um die Kochwelt zu erobern. Gut, dass seinen Eltern fürs Priesterseminar das Geld fehlte. Heute hat Lafer seine Träume verwirklicht. Fast täglich flimmern seine Kochsendungen über die deutschen Bildschirme, die Seher können nicht genug bekommen von dem österreichischen Starkoch, dessen Kochmütze einige Sterne zieren. Alle Medaillen, Titel und Auszeichnungen zu nennen wür de den Rahmen sprengen, seine Erfolge könnten einige Leben ausfüllen.

Bush & Co. Er kochte für Bush, Clinton, Chirac, Gorbatschow, für die Weltbank, die UNO und EU-Räte, auf der Weltklimakonferenz und dem Weltwirtschaftsgipfel. Gab rund 40 Bücher in elf Verlagen heraus, sein Kochimperium "Stromburg" beherbergt ein Foto- und Fernsehstudio, zwei Restaurants und ein Hotel. Er betreibt einen Internetshop und fliegt im Helikopter eigenhändig seine Gäste durch die Gegend. Nicht ohne sie an Bord kulinarisch zu verwöhnen.

Kindheitstraum. "Ich wollte schon als kleiner Junge berühmt werden", verrät Lafer in seiner Autobiographie, die heute erscheint - pünktlich zu seinem 50er, der für ihn ein besonderer Geburtstag ist: "Ich habe mir vor vielen Jahren Ziele gesteckt, viele Millionen Euro investiert - und alle erreicht." Ohne Skandälchen, ohne Mätzchen, sogar sein Privatleben ist mit Gattin Silvia und den Kindern Jennifer (12) und Jonathan (6) perfekt. Was den Waldbauernbub, der mit Bio-Zutaten aufwuchs, treibt, ist der Kampf gegen Packerlsuppen und für Qualität und Tischkultur.

Und wie es so ist, manchmal hat auch er vom Kochen genug. Dann setzt er sich in seinen Heli und dreht alleine ein paar Runden. "Hier denke ich nicht ständig daran, wie ich ein Schnitzel noch raffinierter zubereiten könnte", erklärte er einmal. Schnitzel ist sein Leibgericht, mit zehn Jahren bastelte er bereits perfekte Biskuitrollen. Die Liebe zum Süßen führte ihn auch zur ersten Auszeichnung: Deutschlands bester Küchenkonditor.