Gerade in den frostigen Tagen rund um Allerheiligen und Allerseelen gehört eine gute Tasse Tee und der Striezel dazu. Ein Brauchtum, worüber bereits Peter Rosegger berichtet hat. Damals wurden Striezel gebacken und an die Armen verteilt.

Das Backen des Germteigzopfes hat aber viel tiefer gehende Wurzeln und geht bis zu antiken Trauerkulturen zurück, als man sich die geflochtenen Haare abschnitt, um seine Trauer zu bekunden. In vielen Gegenden von Österreich bis Bayern war es auch üblich, dass die Paten ihre Taufkinder mit Allerheiligenstriezel beschenkt haben, in früheren Zeiten für nicht begüterte Kinder eine willkommene Abwechslung.

Das folgende Rezept stammt aus dem Kochbuch "Die Vorratskammer - Die 450 besten Rezepte vom Einlegen bis zum Räuchern" von Ingrid Pernkopf und Willi Haider. Ein Kochbuch, das in keiner Küche fehlen sollte und gerade zur Erntezeit und im Herbst viele gute Tipps und Ideen parat hat. Viele, die nicht die Rezepte ihrer Großmutter überliefert bekommen haben, greifen gerne auf das im Pichler Verlag erschienene Buch zurück.

Allerheiligenstriezel

Zutaten für einen großen oder zwei kleinere Striezel: 1 kg glattes Weizenmehl (Type W700), 500 ml Milch, 50 g Germ, Prise Feinkristallzucker, 2 Eidotter, Prise Salz, Milch zum Bestreichen.

Zubereitung: Germ mit Zucker in etwas lauwarmer Milch auflösen. So viel zimmerwarmes Mehl dazugeben, bis eine breiige Masse entstanden ist. Vorteig (Dampfl) an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat. Restliche Zutaten dazugeben, alles zu einem geschmeidigen Teig kneten und an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen. Erneut durchkneten, in 4-6 längliche Stangen formen und zu Striezeln flechten. Auf einem mit Backpapier ausgelegten oder gefetteten Blech nochmals gehen lassen. Mit Milch bestreichen und im vorgeheizten Rohr bei ca. 200 Grad goldbraun backen. Abschließend wiederum mit Milch bestreichen, damit die Striezel Glanz bekommen.

Tipp: Wenn Sie Rosinen zum Teig geben, sollten Sie diese am Schluss kurz mitkneten.