Eine fremde Umgebung, große Geräte, die Geräusche machen: Eine radiologische Untersuchung kann für Kinder beunruhigend sein - und bei Eltern die Frage aufwerfen: Was macht die Strahlung mit meinem Kind? „Zunächst ermöglicht Strahlung den Blick in den Körper und hat damit viele positive Aspekte“, sagt Erich Sorantin, Leiter der Kinderradiologie am LKH-Uniklinikum Graz.

Aber natürlich seien Kinder besonders sensible Patienten: Sie befinden sich im Wachstum, und Zellen, die sich teilen, sind gegenüber Strahlung besonders empfindlich. In der Kinderradiologie gelte daher der Grundsatz: „Die Strahlendosis so gering wie möglich, aber so hoch wie nötig halten“, sagt Sorantin. Dafür werden sowohl Hardware wie auch Software an die kleinen Patienten angepasst: „Vom Frühchen mit 400 Gramm bis zum übergewichtigen Teenager mit 150 Kilo - auf dieses Spektrum an Patienten müssen wir uns einstellen“, sagt Sorantin.

Zehn Minuten im Flugzeug

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Wichtig sei, dass der Strahlenschutz bei Kindern optimal angewendet wird und der Bildausschnitt möglichst klein gewählt wird - so könne man die Strahlenbelastung weiter reduzieren. „Ein Lungenröntgen bei einem Kleinkind entspricht etwa der Strahlenbelastung von zehn Minuten in einem Flugzeug auf einem Langstreckenflug“, erklärt Sorantin. Die Strahlenbelastung ist aber nur ein Thema - die Kinder während der Untersuchung bei Laune zu halten, das andere.

Kinderradiologie
Kinderradiologie © (c) LKH-Univ. Klinikum Graz Fotografin Sabine Hoffmann

„Mit guter Laune geht jede Untersuchung leichter“, sagt Birgit Oppelt, leitende Radiologietechnologin. Kinder seien ein Spiegel ihrer Umgebung, daher werden die Untersuchungen spielerisch gestaltet. Zunächst wird das Stofftier untersucht, dann das Kind - „wir spielen, dass wir zu Stein erstarren, damit Kinder still halten“, sagt Oppelt.
Prinzipiell sei es wichtig, jede Untersuchung genau zu planen - und zu beurteilen, ob sie notwendig ist. „Der beste Strahlenschutz ist, unnötige Untersuchungen zu vermeiden“, sagt Oppelt.