Wenn es nach dem deutschen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht, soll sein Ressort in Zukunft alleine entscheiden dürfen, welche Untersuchungs- sowie Behandlungsmethoden von Krankenkassen bezahlt werden müssen und welche nicht. Demnach sollen bei Fettabsaugungen in Zukunft die Krankenkassen bezahlen. Denn bis jetzt weigerten sich diese für die sogenannte "Liposuktion zur Behandlung des Lipödems" aufzukommen. „Bis zu drei Millionen Frauen mit krankhaften Fettverteilungsstörungen leiden täglich darunter, dass die Krankenkassen ihre Therapie nach einem Gerichtsurteil nicht bezahlen“, verlautbarte Spahn gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ihnen würde er mit seinem Vorhaben "schnell und unbürokratisch" helfen wollen.
Die Kassen weigern sich bis dato für diese Behandlung aufzukommen, weil der Nutzen nicht hinreichend belegt sei.
Lipödem in Österreich: Über die Fettverteilungsstörung
Angenommen wird, dass mindestens jede zwanzigste Frau in Österreich vom Lipödem betroffen ist. Das bedeutet: Krankhaft veränderte Fettzellen an Beinen und Armen sind im Begriff so viel Lymphflüssigkeit zu produzieren, dass die Lymphbahnen den Abtransport nicht mehr bewältigen können. Es kommt zum Lymphstau und es bilden sich wieder neue Fettzellen. Dieser Teufelskreis führt zu unterschiedlichen Symptomen - von schmerzhaften Schwellungen mit Gehschwierigkeiten und spontanen blauen Flecken über Unterfunktion der Schilddrüse und fehlenden Grundumsatz bis hin zur sekundären Adipositas. Nicht zu unterschätzen ist die psychische Belastung, die damit einhergeht.
Die Kosten für eine medizinische Fettabsaugung werden in Österreich nicht übernommen.