Was macht Noroviren so hochansteckend? „Die Viren sind extrem umweltresistent“, erklärt Ulrich Zerlauth, Krankenhaushygieniker am Klinikum Klagenfurt. Das bedeutet: Sie können sogar Wochen auf typischen Flächen wie der Klobrille oder Türklinken überleben – und sich so immer weiter verbreiten. Außerdem sind die Viren hochansteckend: Schon eine kleine Menge von zehn bis 100 Viren reiche für eine Übertragung aus. Zum Vergleich: Wenn man erkrankt ist, scheidet man pro Gramm Stuhl eine Million Viren aus.
Wie verbreiten sich diese Viren? Da die Viren hochansteckend sind, gibt es mehrere mögliche Wege der Übertragung, wie die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit listet: Neben dem direkten Kontakt mit einer infizierten Person, die die Viren über Stuhl und Erbrochenes abgibt, sei auch die Übertragung über die Luft möglich: Nach dem Erbrechen schweben feine Tröpfchen, die die Viren enthalten, in der Luft. Auch über Flächen, die von Erkrankten nach dem Gang auf die Toilette berührt wurden (z. B. Türklinke, Lichtschalter), können die Viren weitergegeben werden.
Wie läuft die Erkrankung ab? Zerlauth erklärt die „Drei-Mal-48- Stunden-Regel“: Es dauert 48 Stunden von der Ansteckung bis man erkrankt, dann leidet man 48 Stunden an Brechdurchfall und ist danach noch weitere 48 Stunden hochansteckend. „So lange sollte man jedenfalls zu Hause bleiben und kranke Kinder zu Hause lassen“, sagt Zerlauth.
Gibt es eine Behandlung? Nein, keine ursächliche: Die Erkrankung ist eigentlich harmlos und klingt von selbst wieder ab. Ganz wichtig ist aber die Flüssigkeitsaufnahme! Bei Säuglingen und älteren Personen kann durch den Flüssigkeitsverlust eine Behandlung im Spital notwendig werden.
Was ist zu tun, wenn mein Kind oder ich selbst erkranke? „Kranke Kinder müssen zu Hause bleiben und die Eltern sollten den Kindergarten oder die Schule informieren“, sagt Zerlauth. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollte man ein Hände-Desinfektionsmittel in der Apotheke besorgen, das gegen Noroviren hilft. Damit sollte man sich nach jedem Gang auf die Toilette die Hände waschen und könnte damit auch die Klobrille desinfizieren. Für Mitbewohner eines Erkrankten gilt: regelmäßig Hände waschen und keine Lebensmittel essen, die der Erkrankte berührt hat.
Sonja Saurugger