In Österreich wurde erst eine Long-Covid-Ambulanz geschlossen, der Bedarf sei nicht gegeben, hieß es vonseiten der Betreiber. Doch in der WHO-Region Europa könnten schätzungsweise fast 36 Millionen Menschen seit Pandemiebeginn länger anhaltende Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen entwickelt haben. Das entspreche im Verlauf der vergangenen drei Jahre etwa jedem 30. Europäer, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Es müsse viel mehr getan werden, um Long Covid genauer zu verstehen.
"Long Covid bleibt ein offenkundiger blinder Fleck in unserem Wissen, der dringend ausgefüllt werden muss", sagte Kluge. Ohne die Entwicklung einer umfassenden Diagnostik und von Behandlungsformen werde sich die Gesellschaft nie wirklich von der Pandemie erholen. Die WHO zählt insgesamt 53 Länder zu ihrer Region Europa, darunter neben der EU auch östlich davon gelegene Länder bis nach Zentralasien.