Es soll schlank machen, die Verdauung fördern und Bauchfett reduzieren: Kokosöl ist in den letzten Jahren in die Riege der gesunden Fette aufgestiegen, ja wurde sogar als Superfood beworben. Doch nun haben Experten der Amerikanischen Herzgesellschaft mit diesem Hype aufgeräumt: Sie kamen in einer Analyse zum Schluss, dass Kokosöl für den Cholesterinspiegel schlechter sei als Butter oder Schweineschmalz.

"Reichlich gesättigte Fettsäuren"

„Der Hype um das ,gesunde' Kokosöl ist wirklich überraschend, da es reichlich gesättigte Fettsäuren enthält, die sich negativ auf die Blutfette auswirken“, sagt auch Diätologin Elisabeth Pail. Es besteht zu 82 Prozent aus gesättigten Fettsäuren und übertrifft damit tierische Fette wie Butter (63 Prozent) oder Schweineschmalz (39 Prozent).

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Warum Kokosöl trotzdem den Ruf als Superfood erreicht hat, kann sich Pail nur durch die enthaltene Laurinsäure erklären: Diese zählt zu den mittelkettigen Fettsäuren und ist den langkettigen Fettsäuren in tierischen Produkten doch überlegen. „Diese Fettsäure wird leichter verdaut und liefert damit schnelle Energie“, sagt Pail. Andere positive Wirkungen, wie eine bessere Fettverbrennung durch die Laurinsäure, sind wissenschaftlich aber nicht bewiesen.

Kokosöl ist somit kein gesunder Vertreter der pflanzlichen Öle - dasselbe gilt auch für Palmöl. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen ist auch die ökologische Komponente zu bedenken, wie Pail aufzeigt: „Bis das Kokosöl bei uns ist, hat es lange Transportwege hinter sich.“ Schon allein deshalb sollte man heimischen pflanzlichen Ölen den Vorzug geben. Und auch beim Vitamingehalt könne Kokosöl nicht mit kalt gepressten heimischen Ölen wie Rapsöl mithalten.

„Es gibt keinen Grund, in die Ferne zu schweifen“, sagt Pail. „Heimische Öle bieten ein viel besseres Fettsäuremuster und sind daher viel gesünder für unser Herz-Kreislauf-System.“