Glutenfreie Ernährung liegt seit einigen Jahren im Trend: Viele ernähren sich glutenarm, obwohl es medizinisch nicht nötig wäre. Eine Studie von US-Forschern liefert nun Hinweise, dass sich das negativ auf die Gesundheit auswirken könnte: Wer glutenarm Lebensmittel isst, erkrankt demnach häufiger an Typ-2-Diabetes.

Ein Forscherteam von der Harvard University hat den Gluten-Gehalt in der Ernährung von fast 200.000 Personen in drei großen Langzeitstudien abgeschätzt. Dabei haben sie einen möglichen Zusammenhang zwischen der konsumierten Gluten-Menge festgestellt und dem Risiko, Typ-2-Diabetes zu entwickeln.

13 Prozent weniger Diabetes-Risiko dank Gluten

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Die Daten stammten aus drei großen Gesundheitsstudien, welche Ernährung, Lebensgewohnheiten und die Gesundheit der Teilnehmenden über Jahrzehnte hinweg verfolgten. Die Analyse ergab: Die Teilnehmenden mit dem höchsten Gluten-Konsum (bis zu zwölf Gramm pro Tag) hatten demnach ein 13 Prozent geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, als Personen mit geringem Gluten-Konsum.

Da die Studienteilnehmer ihre Essgewohnheiten selbst angaben und es sich um eine reine Beobachtungsstudie handle, müssten die Ergebnisse in weiteren Untersuchungen überprüft werden. Außerdem stammen die Daten größtenteils aus einer Zeit, als glutenarme Diät noch kein Trend war. Die Auswirkungen des Glutenfrei-Trends sind somit in der Studie nicht enthalten.

Wenig nahrhaft und teuer

Obwohl es weitere Forschung braucht, raten die Forschenden dazu, die glutenfreie Ernährung zu überdenken, wenn sie medizinisch nicht nötig ist. Zöliakie-Betroffene müssen aus gesundheitlichen Gründen Gluten meiden. Allerdings betrifft dies nur einen geringen Teil der Bevölkerung.

Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine glutenarme Ernährung generell langfristig gesundheitsförderlich sei, hieß es weiter in der Mitteilung. "Glutenfreie Lebensmittel enthalten oft weniger Ballaststoffe und andere Mikronährstoffe", erklärte Studienautor Geng Zong. Dazu gehören Vitamine und Mineralstoffe. Diese Nahrungsmittel seien daher weniger nahrhaft und obendrein oft auch teurer.

Pro Vollkorn

Wer unter den Studienteilnehmern wenig Gluten zu sich nahm, konsumierte meist auch generell weniger Vollkorn, wie die Forschenden in ihrer Analyse feststellten. Eine vollkornreiche Ernährung wiederum steht im Zusammenhang mit einem niedrigeren Risiko für diverse Erkrankungen, darunter auch Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen und verschiedenen Krebsarten.