Eine aktuelle Studie hat für Kontroversen unter Medizinern gesorgt: Sie zeigte, dass zu wenig Salz für gesunde Menschen ebenso schädlich sein kann, wie zu viel Salz für Menschen mit Bluthochdruck. Doch: Viele unserer Grundnahrungsmittel enthalten zu viel Salz, die Hälfte der Österreicher isst so viel Salz, dass es gesundheitlich bedenklich ist. Somit ist der zu hohe Salzkonsum das gewichtigere Problem und vor allem für Hochdruck-Patienten gilt: Salz sparen!

Die größten Salzlieferanten sind laut Diätologin Elisabeth Pail Salzgebäck und Chips, Käse (besonders Schafs- und Schmelzkäse), Wurst, fertige Salatsaucen und Würzmittel wie Suppenwürfel oder Sojasauce. "Auch Geselchtes und Gepökeltes enthalten große Mengen Salz", sagt Pail. Einen mittleren Salzgehalt weisen Brot und Gebäck auf.

Würzen statt salzen

Es gibt zwar keine direkte Alternative zu Salz, aber man kann Salz einsparen, indem man mit anderen Mitteln, wie Kräutern und Gewürzen, Geschmack in die Speisen bringt. Das primäre Problem ist laut Ernährungsexpertin Sandra Wallner-Liebmann nicht der Salzstreuer am Tisch. Denn: "Die meisten von uns konsumieren weit mehr Salz, als ihnen bewusst ist, denn 80 Prozent der Salzaufnahme entfallen auf verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Chips, Suppen und Gewürzmischungen."

In Finnland seien zum Beispiel bereits Warnhinweise auf salzreichen Produkten gesetzlich vorgeschrieben. Die Kennzeichnungen führten dazu, dass Firmen ihre Rezepturen änderten und den Salzanteil um bis zu 25 Prozent verringerten. "Das könnte ein Vorbild für unser Land sein", sagt Wallner-Liebmann.