1985 ist die studierte Betriebswirtin Ruth Fischer bei Apomedica eingestiegen und hat das Unternehmen gemeinsam mit Firmen­gründer, Arzt und Apotheker Friedrich Böhm an die Spitze geführt. Seit dem Tod des Gründers vor fünf Jahren trägt Ruth Fischer die Hauptverantwortung für das Unternehmen.

Frau Fischer, in diesem Jahr ­feiert Apomedica sein 50-Jahr-Jubiläum. Was sind die Erfolgsrezepte, die das Unternehmen so erfolgreich gemacht haben?
Ruth Fischer: Apomedica sah sich von Anfang an als pharmazeutisches Unternehmen mit einer Arzneimittelkonzession. Davon gibt es in Österreich bis heute nur eine Handvoll Betriebe. Wir haben uns immer schon höchster Qualität bei unseren Produkten verschrieben. So werden auch unsere Nahrungsergänzungsmittel nach den strengen Auflagen für Arzneimittel produziert. Und das ist keine Selbstverständlichkeit, da die gesetzlichen Auflagen für Nahrungsergänzungsmittel generell nicht sehr hoch sind.
Ein weiteres Erfolgsrezept ist mit Sicherheit, dass wir die Apotheker in den letzten 50 Jahren von der Qualität und Wirkung der Dr. Böhm-Produkte überzeugen konnten. Eine Befragung von mehr als 500 österreichischen Apothekern ergab, dass mehr als 80 Prozent der Befragten diese aufgrund ihrer Wirksamkeit empfehlen. Und das tun sie in erster Linie aufgrund eigener Erfahrungen. Das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein weiteres Argument, das zu Empfehlungen an der Tara führt.

Wie gelingt es Ihnen, die notwendige Qualität zu sichern?
Wir haben in allen Bereichen höchste arzneiliche Standards, verwenden hochwertige Maschinen und Analyse­geräte, kontrollieren unsere Pro­zess­e aufwendig und vieles mehr. Für die Herstellung der Produkte auf pflanzlicher Basis werden ausnahmslos Pflanzen und Früchte – beispielsweise Kürbiskerne – aus kontrolliertem Anbau verwendet.
Und wir haben uns, trotz verlockender Angebote, die Produkte billig in Osteuropa oder Amerika produzieren zu lassen, für die ­teure, aber qualitativ hochwertige Produktion in Österreich entschieden. So werden 75 Prozent unserer Produkte in Österreich produziert und der Rest – einige wenige Produkte – kommt aufgrund spezieller Fertigungsverfahren, die in Österreich nicht angeboten werden, aus Deutschland und der Schweiz.

Findet man die Produkte von Apomedica bzw. Dr. Böhm auch im ärztlichen Alltag?
Ja, denn auch an unseren Ärzten sind die Produkte von Dr. Böhm nicht spurlos vorüber­gegangen. So empfiehlt der Bund österreichischer Gynäkologen die Produkte aus der Frauenheilkunde, da diese aus der gynäkologischen Praxis nicht mehr wegzudenken sind. Beispielsweise Dr. Böhm ­Isoflavon bei Wechselbeschwerden wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen oder Dr. Böhm Mönchspfeffer bei Regelbeschwerden oder auch unsere neueste Entwicklung, Dr. Böhm Damiana, als erstes pflanzliches Arzneimittel zur Luststeigerung bei nachlassendem sexuellen ­Verlangen.

Wir haben gehört, dass Sie auch mit dem Österreichischen Skiverband zusammenarbeiten?
Wir unterstützen seit einigen ­Jahren die zwei äußerst erfolgreichen ÖSV-Alpin-Athleten Conny Hütter und Christian Walder als Kopfsponsor. Besonders stolz sind wir auch darauf, offizieller Partner des Österreichischen ­Skiverbandes zu sein und somit allen Athleten unsere Sportprodukte für ihren Trainings- und Rennalltag zur Verfügung stellen zu können.

Dr. Böhm war eine der ersten Marken der Branche, die Werbung in Radio und Fernsehen schaltete?
Ja, das stimmt und das ist auch der Grund, warum die Marke Dr. Böhm für den Großteil der Bevölkerung ein Begriff ist. Unser Kommunikationsansatz geht jedoch weit darüber hinaus. So haben alle Produkte von Dr. Böhm verständliche Produktnamen und werden klar und einfach beschrieben. Der Kunde weiß bei uns auf einen Blick, wofür das Produkt ist, was es kann und was er bei der Einnahme beachten soll. Dank einer kurzen, übersichtlichen Gebrauchsinformation, die jedem unserer Produkte beiliegt, ist der Text auch für Nicht-Ärzte und Nicht-Apotheker einfach verständlich.

Sie sind bereits seit vielen ­Jahren alleinige Geschäftsfüh­rerin des Unternehmens. Was macht Sie stolz?
Dass es uns gelungen ist, uns als steirisches Unternehmen auf dem nationalen Selbstmedikationsmarkt – dem so genannten „Over the Counter“-Markt – so erfolg­reich gegen die internationale Konkurrenz zu behaupten. Unter den rund 800 nationalen und internationalen Anbietern sind wir hierzulande die Nummer drei hinter Weltkonzernen wie Bayer und GSK-Gebro.
Und mich freut auch sehr, dass wir mit „Dr. Böhm®“ die bekannteste Apothekenmarke Österreichs führen. Da hätten wir nie die Nr. 1 werden können, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht so gut wäre. Ohne dieses hätte sich die Marke in einem so wettbewerbsstarken Umfeld nicht über die letzten 50 Jahre behaupten können.

Sie persönlich sind auch für Ihr soziales Engagement bekannt?
Ich würde mich selbst nicht als große Charity-Lady bezeichnen, unterstütze aber immer wieder gerne ausgewählte soziale Projekte wie „Steirer helfen Steirern“. Es ist schön, etwas Gutes zu tun, wenn es einem selbst gut geht.

Wie tun Sie sich selbst Gutes?
Zum Ausgleich verbringe ich sehr gerne Zeit in unserem Landhaus in der Südsteiermark – das ideale Kontrast­pro­gramm zur Stadt und zu Business-Meetings. Dort genieße ich die Ruhe, etwa bei Spaziergängen mit meinem Hund in der Natur. Mein sport­licher Ausgleich ist das regelmäßige Schwimmen.