Für Menschen, die nicht davon betroffen sind, klingt es schwer verständlich: Ich möchte mich besser fühlen, aus diesem Grund verletzte ich mich selbst. Etwa, indem ich mir die Haut aufritze. Ein solches Verhalten trägt den Namen "Nichtsuizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV)". Doch was wollen Betroffene damit erreichen? "Viele Betroffene möchten etwas an sich und ihrem Zustand ändern", sagt Paul Plener, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien. Dabei gehe es um die eingangs erwähnte Regulation von negativen Gefühlen. Durch die Selbstverletzung verschwinden diese für einen kurzen Zeitraum. "Es können auch soziale Funktionen dahinterstecken. Ich kann so nach außen signalisieren, dass es mir schlecht geht", sagt Plener.