Die französische Gesundheitsbehörde Anses hat einen Zusammenhang zwischen Darmkrebs und dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch festgestellt. Die Behörde bestätigte am Dienstag "einen Zusammenhang zwischen dem Risiko von Darmkrebs" und den bei der Verarbeitung von Fleisch zu Wurstwaren verwendeten Nitraten und Nitriten. Anses empfahl eine Reduzierung beider Stoffe in der Nahrung, damit Verbraucher dem Stoff weniger ausgesetzt seien.
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Wie die französische Gesundheitsbehörde weiter mitteilte, stimmte ihre Analyse der Daten aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema mit den Ergebnissen der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) überein. Die zur WHO gehörende Krebsforschungsagentur hatte 2015 verarbeitetes Fleisch, insbesondere Wurstwaren, als krebserregend eingestuft. Der Konsum verarbeiteter Fleischerzeugnisse sei für die Entstehung von Darmkrebs mitverantwortlich, hatte die IARC erklärt. Auch rotes Fleisch sei "wahrscheinlich" krebserregend.

Haltbarkeit und rote Farbe

Nitrat und Nitrit werden bei der Verarbeitung von Fleisch verwendet, um die Erzeugnisse haltbar zu machen oder ihnen ihre rote Farbe zu geben. Die Verbraucherorganisation Foodwatch und weitere Organisationen forderten die französischen Behörden nach der Veröffentlichung von Anses auf, "diese Zusatzstoffe zu verbieten".

Nitrat an sich ist relativ harmlos. Es kommt als natürlicher Bestandteil im Boden und in Pflanzen vor, aber auch in Düngemitteln. Nitrat und Nitrit können sich jedoch unter bestimmten Bedingungen in sogenannte Nitrosamine umwandeln, die sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen haben.