Was für ein schöner Tag! Der 21. Jänner steht im Zeichen der Umarmung: Am internationalen "Hug-Day" (englisch für Tag der Umarmung) darf man sich ruhig näher kommen, denn: Kuscheln ist gesund.
Eine Umarmung kann helfen, Stress abzubauen, Angst zu verringern und hat eine dämpfende Wirkung auf den Blutdruck. Außerdem fördert es das Wohlbefinden und die Gedächtnisleistung. Diese positiven Effekte kommen von der Ausschüttung des Hormons Oxytocin, so die Medizinischen Universität Wien (Med Uni). Die positiven Effekte stellen sich natürlich nur bei Kuscheln mit einer vertrauten Person ein.
"Kuschelhormon" und Wehenmittel
Oxytocin wird in der Hirnanhangdrüse gebildet und verstärke laut Neurophysiologe Jürgen Sandkühler die Bindung, das soziale Verhalten und die Zuwendung zwischen Eltern, Kindern und Liebespaaren. So wurden bei Partnern in funktionierenden Beziehungen erhöhte Oxytocin-Spiegel gefunden.
"Studien haben gezeigt, dass sich bei Kindern, deren Mütter zusätzlich Oxytocin erhalten haben, der Wert des kindlichen, körpereigenen Hormons allein durch das empathische Verhalten der Mutter erhöht hat", so Sandkühler. Das Hormon, das auch als Nasenspray oder in Tablettenform eingenommen werden kann, wird in der Medizin unter anderem in der Geburtshilfe eingesetzt, da es Wehen auslöst.
Beide müssen wollen
Die positive Wirkung stelle sich aber nur ein, wenn sich die Personen gegenseitig vertrauen und wenn die dazugehörigen Gefühle wechselseitig vorhanden seien. "Sind die Menschen einander nicht vertraut, oder wird das Knuddeln nicht von beiden Beteiligten gewünscht, geht es ins Leere", so der Neurophysiologe. Kuscheln könne dann sogar zur Ausschüttung des Stress-Hormons Cortisol führen, weil es als Verletzung des normalen Distanzverhaltens und damit als befremdlich oder sogar bedrohlich empfunden werde.
Die weltweit bekannte Aktion "free hugs" (gratis Umarmungen) mache laut Sandkühler daher nur Sinn "wenn den Beteiligten klar ist, dass es sich um einen harmlosen Gag handelt."