Bis zu 1000 Menschen erleiden jedes Jahr zu Silvester ein Knalltrauma: Dabei werden die feinen Härchen im Innenohr durch ein sehr lautes Geräusch geschädigt. Die typischen Symptome eines Knalltraumas: "Die akute Hörverminderung, das heißt, man hört schlagartig schlechter. Aber auch Tinnitus kann eine Folge sein“, schildert Gabriele Machhammer, Landesinnungsmeisterin der Gesundheitsberufe. Dröhnen, Rauschen oder ein dumpfes Hörempfinden können auf ein Knalltrauma hindeuten.

Schon ein kurz einwirkender Knall ab 135 oder 140 Dezibel reicht, um die feinen Innenohrhärchen zu schädigen. 140 Dezibel sind leicht erreicht: Diese Lautstärke haben die beliebten „Chinaböller“, wenn sie bei einem Meter Entfernung zünden. 150 Dezibel – so viel wie eine kleine Schusswaffe – produzieren auf diese Distanz die „Donnerschläge“. „Auch gewöhnliche Feuerwerke können ein Knalltrauma verursachen, wenn sie eine Fehlzündung erleiden und, statt in die Luft zu schießen, an Ort und Stelle explodieren“, sagt Machhammer.

„Glücklicherweise kehrt bei einem Knalltrauma das Gehör häufig von selbst zurück“, beruhigt Machhammer. Allerdings sollte man bereits beim ersten Symptom aufhören, seine Ohren weiterem Lärm auszusetzen, und sicherheitshalber später einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser kann überprüfen, ob Schlimmeres vorliegt und etwa das Trommelfell beschädigt ist.

Kinder und Jugendliche besonders gefährdet

„Besser wäre es allerdings, das Knalltrauma durch Vorbeugung zu vermeiden. Gerade Kinder und Jugendliche haben besonders empfindliche Ohren und können oft das Risiko der Knallkörper nicht gut einschätzen. Wir empfehlen daher, einen Gehörschutz zu verwenden.“

Als einfache Lösung leistet bereits ein Gehörschutz in Stöpselform gute Dienste. Für Menschen, die öfter dem Lärm ausgesetzt sind, beispielsweise durch laute Hobbies, lohnt sich aber ein individueller Gehörschutz, der vom Hörakustiker angepasst wird. „Bei einer Dauerbelastung stellt bereits eine Lautstärke von 80 Dezibel eine Gefahr dar“, warnt Machhammer. „Ein geeigneter Schutz bei häufiger Belastung kann gegen den schleichenden Hörverlust im Alter wirken.“