Das Europäische Parlament hat die Verwendung von Quecksilber in der Industrie und Medizin stark eingeschränkt. Ab Juli 2018 darf das quecksilberhaltige Amalgam nicht mehr bei schwangeren oder stillenden Frauen sowie Jugendlichen unter 15 Jahren als Zahnfüllung verwendet werden.
Auch in der Industrie sollen strengere Regeln für Quecksilber gelten. Der chemische Stoff soll demnach in der Industrie deutlich reduziert werden. Verboten wird unter anderem der Gebrauch von Quecksilber als Katalysator bei der Herstellung von Biodiesel. Die hochgiftigen und umweltschädlichen flüssigen Abfallstoffe müssen zudem künftig vor ihrer Entsorgung in Pulverform stabilisiert werden.
Amalgam gänzlich verbieten?
Außerdem gelten strengere Vorgaben für den Im- und Export von Quecksilber. Die Ausfuhr des Stoffes ist der Verordnung zufolge nur noch für wissenschaftliche Zwecke erlaubt, die Einfuhr lediglich für die Herstellung zugelassener Produkte wie etwa Energiesparlampen.
In der Zahnmedizin wird Amalgam nach wie vor verwendet. Um Patienten besser zu schützen, darf der Füllstoff in Zukunft aber nur noch vordosiert genutzt werden. Darüber hinaus müssen Ärzte verpflichtend sogenannte Amalgam-Abscheider in ihren Praxen verwenden, die den Stoff aus dem Abwasser filtern. Bis 2020 soll eine Studie prüfen, ob die quecksilberhaltigen Zahnfüllungen ab 2030 vollständig aus der Zahnmedizin verbannt werden sollten.