Sanftes Licht, leise Musik, angenehme 35 Grad. Langsam steige ich in das mit Salzwasser gefüllte Becken. In der nächsten Stunde erwartet mich – ja, was eigentlich?

Das sogenannte „Floaten“ ist eine Wellness-Anwendung, die auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Gehirnforschers John C. Lilly basiert. Das Gehirn ist dauernd damit beschäftigt, die unzähligen Reize und Sinneseindrücke zu verarbeiten. Durch das Ausschalten dieser Außenreize soll eine tiefe Form der Entspannung erreicht werden. „Im Salzwasserbecken gibt es für eine Stunde keine Geräusche, kein Licht und keine Temperaturschwankungen“, erklärt Renate Sandhofer von Alphafloating in Reifnitz.

Ich setze mich ins Becken, lehne mich zurück und strecke Arme und Beine aus. Und beginne in einer Art von Schwerelosigkeit von der Außenwelt völlig abgeschirmt zu treiben. Wie im Toten Meer. Licht und Musik gehen langsam aus und ich denke: „Was mache ich jetzt nur eine Stunde lang?“

Körpergefühl verloren

Seit acht Jahren bietet Sandhofer die Floating-Anwendung in Kärnten an: „Floaten kann man nicht beschreiben, man muss es erleben.“ Sie hat recht.

Meine Augen sind zu. Ich höre nichts, nur meinen Herzschlag. Ich verliere jegliches Körpergefühl, fühle weder warm noch kalt. Ein komisches Gefühl zu schweben. Irgendwie erinnert es mich an Yoga.

Plötzlich erschrecke ich, öffne meine Augen und brauche einen Moment, um mich zu orientieren. Offensichtlich bin ich mit meinen Zehen am Beckenrand angekommen. Es dauert aber eine Zeit, bis meine Nerven diese Information auch an das Gehirn weiterleiten. "Alles ist gut", denke ich und versuche mich wieder zu entspannen.

Und dann nichts mehr. Ich erinnere mich an nichts. Ich muss eingeschlummert sein. Als Licht und Musik wieder angehen, hat sich auf meiner Haut eine Salzkruste gebildet. „Das war eine Stunde?“ Ich kann es nicht glauben. Aber ich bin entspannt und zufrieden.