Lungenkrebs ist der tödlichste Krebs - weil er in 80 Prozent der Fälle zu spät entdeckt wird und daher nicht mehr heilbar ist. Daher sucht die Forschung nach neuen Wegen, um diesen tumor früher zu erkennen: Einge Ansätze wurden beim Lungenkrebskongress in Wien vorgestellt.
Der israelische Pulmologe Nir Peled (Davidoff Cancer Center) und seine Mitarbeiter haben einen Atemtest für Lungenkrebs entwickelt und getestet. Es handelt sich um eine "elektronische Nase", welche bestimmte flüchtige Substanzen aus der Atemluft wahrnimmt und entschlüsselt.
Tragbare Nase
Menschen mit gutartigen Veränderungen in der Lunge (30), Tumoren in verschiedenen Stadien (86) und 20 Gesunde nahmen an der Untersuchung teil. "Wir konnten die einzelnen Gruppen mit einer Genauigkeit von 75,6 bis 90,0 Prozent unterscheiden. Die Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Veränderungen betrug 79 Prozent", stellten die Wissenschaftler fest. Die "Nase" sei tragbar und ohne größerem Aufwand zu verwenden, betonten sie.
Analyse aus Auswurf
Ein anderes Verfahren aus den USA (LuCED/Visiongate) macht Zellen von Krebsvorstufen unter Lichteinfluss in ihrer 3D-Struktur sichtbar. Die Zellen werden aus dem Auswurf bei Husten gewonnen. Auch dabei konnte in Versuchsreihen hohe Genauigkeit gezeigt werden. Für eine breite Verwendung sind für alle diese Tests aber groß angelegte Studien mit eindeutigem Nachweis einer hohen Qualität der getroffenen Aussagen notwendig.