In dieser fiktiven, aber krankheitstypischen Geschichte erläutern Sigrid Tschiedl und Ursula Bailer, wie sich Ess-Brech-Sucht manifestiert und zu einer Krankheit wird. Man erfährt, wie es die Erkrankten schaffen, ihr Leiden zu verheimlichen, wie sie aber auch darunter leiden und wie man als Außenstehender das Problem erkennen kann.

Diagnose und Therapiemöglichkeiten. In Einschüben werden Diagnose und Therapiemöglichkeiten aus fachmedizinischer Sicht vermittelt. Das Buch ist ein Erfahrungsbericht, der helfen soll, sich der Erkrankung zu stellen und dagegen anzugehen.

Erwachsenwerden ist schwer. Die 16-jährige Lilly beschreibt das "normale" Leben eines Teenagers, der sich auf den Weg zum Erwachsenwerden den unterschiedlichsten Anforderungen stellen muss, um seinen Platz im Leben zu finden. Da machen die Freundinnen Stress, weil Lilly zu gut in der Schule ist, da wird jeder mühsam erhungerte oder später erbrochene Kilo von der Umwelt gelobt, das sind die Eltern mit ihrem eigenen Leben viel zu sehr beschäftigt, als dass sie auf die Probleme und Gefühle einer 16-Jährigen eingehen könnten. Und so gerät Lilly in den Teufelskreis der Ess-, Brechsucht, der immer mehr ihr Leben bestimmt.

Jahrelanger Prozess. Bis Lilly ihre Fress- und Brechattacken als Krankheit erkennt, dauert es lange und bis sie den Mut hat, Hilfe in Anspruch zu nehmen noch ein bisschen länger. Der Weg aus der Sucht zieht sich über Jahre hinweg - so lange braucht Lilly, bis sie die Probleme, die zur Sucht führten, in den Griff bekommt.

Liebevolle Umwelt. Das Buch schildert überzeugend den normalen Wahnsinn im Leben eines Teenagers und macht klar, dass Jugendliche in dieser Umbruchszeit verständnisvolle Eltern und eine liebevolle Umwelt brauchen.