Während die Schulmedizin die Migräne in die Lade der neurologischen Leiden steckt, betrachtet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) diese Form der Kopfschmerzen als Folge einer "Disharmonie der Sieben Gefühle", wie Ärger und Zorn zum Beispiel.

"Gerade diese beiden Gefühle bewirken gemäß der TCM eine Stagnation des Leber-Qi, das heißt der Energiefluss ist gestört. Daraus resultiert eine Überhitzung des Leber-Meridians, die häufigste Ursache für Migräne", erklärt Michael Cristea, ärztlicher Leiter des ChinaMed Ambulatoriums in Graz, "in einem geringen Ausmaß kann sie auch durch eine Funktionsstörung des Magen-, Milz- oder Nieren-Meridians bedingt sein." Bei chronischen Migräneanfällen zeigt vor allem die Akupunktur große Erfolge. "Damit lassen sich zwar nicht die Auslöser einer Migräne auflösen, diese Behandlungsmethode lindert aber die Schmerzen oder schaltet sie im Idealfall über eine längere Zeit hinweg aus", sagt Cristea.

In leichten beziehungsweise akuten Fällen empfiehlt der TCM-Spezialist Akupressur. Massieren Sie folgende Punkte mindestens eine Minute lang mit der Fingerspitze.

"Göttlicher Gleichmut"
Im Stehen die Handfläche auf die Kniescheibe legen, der Ringfinger zeigt auf den Punkt.

"Mittlere Insel"
Bei lockerer Fauststellung am Handrücken zwischen den Grundgelenken des Ring und Zeigefingers die Furche Richtung Handgelenk hinauf tasten bis Sie die breiteste Stelle der Furche erreicht haben.

"Tor des Geistes"
Dieser Punkt sitzt am Ende der Beugefalte des Handgelenks, auf der Seite des kleinen Fingers.

"Fischschwanz"
Befindet sich in der Mitte der Augenbraue. Ein Spezialpunkt liegt einen Fingerbreit darüber. "Diese Stelle kräftig nach oben ziehen und seitlich massieren", rät Cristea.

"Strahlende Augen" Massieren Sie den Punkt im inneren Augenwinkel.

"Akupressur eignet sich als schnelle Hilfe in leichten Fällen. Bei chronischer Migräne können auch Augenprobleme, eine träge Gallenblasenfunktion oder Hormonunregelmäßigkeiten die Ursachen sein."