Wann hat die Schwitzerei denn endlich ein Ende? Neurodermitiker, die wegen ihrer angeborenen Überempfindlichkeit diesen Sommer nicht die Flucht ans Meer angetreten haben, werden sich wohl schon auf den Herbst freuen. "Denn Schweiß auf der Haut kann den Juckreiz verstärken", sagt die Dermatologin Daisy Kopera. Der Grund: Die geronnenen Salze und Säuren laugen die für Neurodermitis-Patienten so wichtigen Fette aus der Haut und können die Barrierefunktion zusätzlich stören. Koperas Last-Minute-Sommerfahrplan für neurodermitische Haut lautet:

Luftige Kleider. Auf die gute alte Baumwolle setzen oder sich in atmungsaktive Kleidung werfen. "Kunstfasern oder Wolle fördern die Schweißbildung und damit auch den Juckreiz", sagt Kopera.

Eine Extraportion Sonnencreme. Obwohl die UVA-Strahlen der Sonne (besonders in Kombination mit Meerwasser) antibakteriell auf die neurodermitische Haut wirken, bedeutet mehr Sonne nicht automatisch weniger Beschwerden. "Sonnenschutz ist Pflicht." Denn ein Sonnenbrand könne zu neuen Schüben führen.

Salz statt Chlor. Wasserratten meiden Freibäder wegen ihres hohen Chlorgehalts im Wasser. "Chlor laugt nämlich noch mehr Fett aus der Haut."

Fette Pflege. Die Extraportion Fett in der täglichen Hautpflege ist deswegen so entscheidend, weil die Fettproduktion der Betroffenen in den Mastzellen beeinträchtigt ist. Koperas Tipp: "Verwenden Sie spezielle Pflegeprodukte - am besten jene, die den Inhaltsstoff Urea beinhalten."

Vorsicht, Duftstoffe. "Achten Sie darauf, dass die Produkte frei von Duftstoffen sind", warnt Kopera. Auch ätherische Öle in Cremen können Allergien auslösen. Und: "Meiden Sie aus diesem Grund bitte die Ringelblumensalbe."

Loslassen lernen. Mit einem Vorurteil räumt die Dermatologin auf: "Neurodermitis ist eine ernsthafte Erkrankung, keine psychosomatische Schwäche." Aber: Die Symptome setzen der Psyche der Betroffenen zu. Gegen den Stress helfen Entspannungstechniken wie Yoga oder Autogenes Training.