Falten wegcremen oder Hautbild straffen - was kann die Kosmetik denn bewirken?

ELISABETH FELKL: Grundsätzlich ist die Hauptaufgabe der Kosmetik die, dass die Haut gepflegt und gesund erhalten wird. Die Grenze der Kosmetik liegt dort, wo man die äußerliche Anwendung verlassen würde und wo man tatsächlich anfängt, Krankheiten zu lindern oder zu heilen.

BIRGIT GRAF: Da muss man schon zwischen Arzneimitteln und medizinischer Hautpflege unterscheiden.

NATALIE HERZLIEB: Ich finde wichtig in der Kosmetik dass nicht nur Arzneimittel zugelassen werden. Gute Verträglichkeit ist eine große Stärke in der Kosmetik.

VERONIKA LANG: Ich denke, dass Kosmetik sehr viel bewirken kann, für mich ist aber immer wichtig, dass Aussagen und Marketing einen korrekten wissenschaftlichen Hintergrund haben.

Sollte man wirklich schon mit 20 mit der Pflege beginnen?

LANG: Für mich ist Pflegeroutine entscheidend, wenn man schon als junger Mensch beginnt, dann können Sie auf diesem Weg Alterungsprozesse eindämmen. Denn diese beginnen nun einmal ab dem 20. Lebensjahr.

GERHARD MÖSER: Zum Unterschied zu allen anderen, die hier sitzen, geht mein Mittel eher tief unter die Haut. Wir haben eine neue Verfahrenstechnik, die ist patentiert, seit neun Jahren gibt es klinische Tests. Das Produkt ist ein rein natürliches Mineral.

Was braucht die Haut denn nun tatsächlich - und welche Inhaltsstoffe wirken auch?

HERZLIEB: Das Wichtigste ist Feuchtigkeit. Man muss genug trinken und von außen Feuchtigkeit zuführen, und das unterschätzen viele.

GRAF: Das hat meine Mutter schon vor 50 Jahren gesagt ...

HERZLIEB: Gesichtspflege ist Prävention, und wenn man gut pflegt und die Haut mit Feuchtigkeit versorgt, dann ist das ein wichtiger, entscheidender Schritt.

Wie pflege ich richtig?

HERZLIEB: Ich muss mit den richtigen Produkten beginnen. Die jungen bekommen leider schon oft Produkte für ältere. Das ist zu früh.

GRAF: Man sollte die Produkte zwar wechseln, aber erst nach einer gewissen Phase, weil sich die Haut dran gewöhnt.

Aber der Konsument kann doch heute gar nicht mehr zwischen einzelnen Wirkstoffen unterscheiden?

HERZLIEB: Ich glaube, man sollte einmal diese Wirkstoffe auflisten. Es gibt jetzt zu Retinol ganz tolle Studien, dass dieser alte Wirkstoff einer der besten ist. Obwohl tausend andere Marken sagen, ich hab den besseren.

Ich glaube ja fast keinen Studien mehr. Wem kann man trauen?

HERZLIEB: Selbsttests!

FELKL: Wenn das Produkt medizinisch getestet worden ist, dann muss es tatsächlich auch getestet worden sein, so lauten die Verordnungen. Hilfreich ist es, wenn man sich bei Stiftung Warentest, Konsument oder ähnlichen Serviceeinrichtungen erkundigt.

Und was halten die Experten denn nun von den zahlreichen Cellulite-Cremen?

GRAF: Cremen würde ich immer nur unterstützend verwenden. Man merkt, wenn man etwas tut, dass sich das Hautbild verbessert. Algen sind momentan das wirksamste Präparat.

HERZLIEB: Cellulite-Cremen muss man immer wieder anwenden. Denn wenn man aufhört, dann hat man gleich wieder den gleichen Effekt wie vorher. Meiner Erfahrung nach scheitert es meist an der Regelmäßigkeit der Anwendung. Zweimal am Tag wäre perfekt.

Was denken Sie: Wie wird die Hautpflege in einigen Jahren ausschauen?

FELKL: Wir wollen Wirkstoffe noch intensiver in und unter die Haut bringen. Die Nanotechnologie wird dabei helfen, Bestandteile in tiefere Hautschichten zu führen.

LANG: Es werden biotechnologische Wirkstoffe entwickelt. Es wird mit Pflanzenextrakten gearbeitet, es werden Wirkstoffe aus der Natur gesucht, körpereigene Aktivstoffe, die man nützen kann. Es kommt dann die kosmetische Nahrungsergänzung dazu.

MÖSER: Ich glaube, dass die Nanotechnologie noch einen größeren Einfluss haben wird als jetzt, sofern sie auf so einem natürlichen Weg ist.

HERZLIEB: Ich bin überzeugt davon, dass generell die Ehrlichkeit wieder Einzug in die Kosmetikindustrie halten wird. BioWirkstoffe haben meiner Meinung nach die größten Zukunftschancen.