"Bitte nur die Fingernägel anmalen. Nicht die Zähennägel. Die Mama hat mir keine Flip-Flops eingepackt", klärt Yara Kosmetikerin Ildico auf. Und ihr Wunsch ist der Fachfrau Befehl. "Die Hälfte aller Damen, die Kinder-Beauty gebucht hat, weiß genau, was sie will. Da wird dann eher über Farben gefachsimpelt. Pink liegt im Trend", schmunzelt Ildico, die im Kinderhotel Semi in Lutzmannsburg Prinzessinnen mani- und normalerweise eben auch pedikürt. Denn das Hotel, das unterirdisch mit der Sonnentherme Lutzmannsburg Frankenau verbunden ist, bietet die so genannte "Kinder-Wellness" an: bestehend aus besagter Kinder-Beauty, der Baby- sowie der Kinder-Massage. "Letztere ist ab etwa sechs Jahren gedacht. Dazu melden sich auch viele Jungs an", erzählt Ildico. Und fügt augenzwinkernd hinzu: "Wobei es die Eltern oft notwendiger hätten, da viele unter Kreuzschmerzen leiden." Rein technisch gesehen, würden die Kleinen gleich massiert wie die Großen, "nur halt mit streichelnden Bewegungen". Gut 25 Minuten lang. Für 25 Euro.

Etwa die selbe Zeit (für 15 Euro) widmet die Kosmetikerin auch der Schönheit ihrer jungen Kundinnen: Fingernägel werden geschnitten, gefeilt, mit Nagellackentferner entfettet, dann grundlackiert, mit Blümchen verziert und mit Klarlack fixiert. Mehr dürfe man bei kindlichen Fingern nicht tun. Ebenso wie die schützende Hornhaut nicht entfernt werden dürfe. "Einige Mamas wünschen sogar, dass ich bei den Mädchen Härchen harzen soll. Das bringt außer Schmerzen gar nichts", schüttelt sie den Kopf.

Generell sei Kinder-Beauty eine Geduldsfrage, da das Trocknen des Lacks überstanden werden muss und das sei für Damen unter fünf Jahren oft schwer.

Yara ist bald ein Schulkind, hat also keine Probleme damit. Was die Flip-Flops betrifft, so gibt ihr Ildico Recht. "Nach einer Pediküre sollte man zwei Stunden nicht in geschlossene Schuhe steigen", sagt sie und reicht der Prinzessin die Hand, um ihr vom Stuhl zu helfen.