Orientierungssinn und Gedächtnis lassen immer mehr nach: Passiert das im Zuge einer Demenz, drohen auch in den eigenen vier Wänden immer mehr Gefahren. Pflegende Angehörige fragen sich dann oft: Was können wir tun? Die gute Nachricht: Um das Unfallrisiko zu verringern, reichen oft schon wenige Handgriffe - und Material, das nur wenige Euro kostet.

Zum Beispiel Klebeband, das in einer auffälligen Farbe leuchtet. Treppen werden nämlich sicherer, wenn man die einzelnen Stufen damit markiert, rät die deutsche Alzheimer Forschung Initiative (AFI). Das senkt die Sturzgefahr. Auch Stolperfallen wie hohe Teppichkanten oder Kabel, die auf dem Boden liegen, lassen sich oft in wenigen Minuten beseitigen. Tipps zur Wohnungsgestaltung hat auch die Organisation Alzheimer Austria:

Das Badezimmer

Müssen Warm- und Kaltwasser separat aufgedreht werden, drohen Verbrennungen, wenn die demenzkranke Person den falschen Hahn erwischt. Daher ist es sinnvoll, am Wasserhahn gut sichtbare Markierungen anzubringen. Das können größere Klebepunkte sein: Rot steht für heiß, Blau für kalt.

Auf nassem Untergrund drohen Stürze: Ist der Boden von Dusche oder Badewanne mit Gummimatten ausgelegt oder mit Anti-Rutsch-Streifen beklebt, bringt das mehr Sicherheit, so die AFI. Ebenso: ein Duschhocker und Haltegriffe.

Die Küche

Der Filterkaffee ist längst durchgelaufen und getrunken, doch die Maschine ist immer noch eingeschaltet: So kann ein Brand entstehen. Elektrogeräte wie Kaffeemaschine, Wasserkocher oder Bügeleisen sollten eine Abschaltautomatik haben. Bei Personen mit Demenz ist zudem ein Rauchmelder durchaus sinnvoll, rät die AFI.

Ein weiterer kleiner Trick kann die Gefahr von Verbrennungen beim Kochen reduzieren: Der Griff von Topf oder Pfanne sollte stets zur Rückseite des Herdes zeigen, dafür sollten pflegende Angehörige den Erkrankten sensibilisieren. So kann man beim Vorbeigehen nicht daran hängenbleiben, sodass die Kochutensilien - samt heißem Inhalt - herunterfallen.

Die Wohnungstür

Viele Menschen mit einer Demenz haben eine sogenannte Hinlauftendenz, verlassen also das Haus. Für Außenstehende wirken diese Ausflüge ziellos, die betroffenen Personen selbst sind aber der Überzeugung, draußen etwas Wichtiges erledigen zu müssen. Oft finden sie nicht mehr alleine zurück. Der AFI zufolge lässt sich der Hinlauftendenz entgegenwirken, wenn die Wohnungstür getarnt ist. Dafür eignet sich etwa ein Poster, das ein Bücherregal zeigt, oder auch ein Vorhang vor der Tür.