Wer mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kommt, lebt gesünder. Denn die Bewegung hält nicht nur fit - im Vergleich zu Auto- oder Bahn-Pendlern sind Radler und Fußgänger im Alltag auch weniger gestresst. Zudem kommen Radfahrer zwar erschöpfter als andere Pendler, aber mit der meisten positiven Energie bei der Arbeit an, erklärt der TÜV mit Verweis auf verschiedene Studien.

Wer kann, sollte daher möglichst mit dem Rad zur Arbeit fahren - auch wenn die Luft auf dem Weg wegen des Autoverkehrs nicht die beste ist. Damit die Schadstoffbelastung die gesundheitlichen Vorteile der sportlichen Pendelei zunichtemacht, müssten Radler und Fußgänger schon sehr lange unterwegs sein - nämlich 90 Minuten auf dem Rad oder zehn Stunden zu Fuß. Und selbst nach so langer Zeit würde der negative Effekt der Pendelei im Abgas-Nebel nur überwiegen, wenn die Feinstaubkonzentration dauerhaft weit über dem Grenzwert läge. Laut einer Untersuchung der Universität Cambridge überwiegen in fast allen Städten die gesundheitlichen Vorteile – selbst in Städten wie Neu-Delhi müsste man mindestens eine Stunde Radfahren, um den Punkt zu erreichen, wo negative Auswirkungen der belasteten Luft überwiegen.

Umwege können Schadstoffbelastung reduzieren

Nach Möglichkeit sollten Pendler bei der Fahrt zur Arbeit aber trotzdem auf spezielle Fuß- oder Radwege ausweichen - auch wenn das einen Umweg bedeutet. Studien aus den USA zufolge lässt sich so die Schadstoffbelastung für den Körper um bis zu 75 Prozent reduzieren.

Wie gesund ist das Radfahren wirklich?

Radfahren ist ein Ausdauersport: Das bedeutet, Radeln trainiert das Herz-Kreislauf-System. Aber nicht nur das: Radfahren optimiert außerdem den Blutdruck, verbessert den Blutfett- und Blutzuckerspiegel. Außerdem sind positive Auswirkungen auf die Psyche zu erwarten, da durch die Bewegung Glückshormone ausgeschüttet werden. „Auch die Gedächtnisleistung kann sich verbessern, da das Gehirn besser durchblutet wird, wenn man mit mittlerer Intensität Rad fährt“, Jana Windhaber, Sportmedizinerin am LKH-Uniklinikum Graz. Eine Arthrose (Abnützung) in den Gelenken lasse sich durchs Radfahren ebenso positiv beeinflussen, da die Gelenke durch die Bewegung „geschmiert“ werden, dabei aber das Körpergewicht nicht tragen müssen.