Die Öko-Tester sind ja einiges gewohnt. Aber selbst für sie war es erstaunlich, was so alles in gefärbtem Wasser in Form von Eislutschern stecken kann: künstliche Süßstoffe, Stabilisator Carboxymethylcellulose, Aromen, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Wer damit seine Zutatenliste „bereicherte“, musste beim Frucht- und Wassereis-Test der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 7/2024) mit Punktabzügen rechnen.

Um es vorwegzunehmen, von den 22 getesteten Produkten erreichte lediglich ein Eis die Note „sehr gut“, und zwar Capri Sun Freezies Orange & Kirsche. Es ist außerdem vergleichsweise günstig. Bei den Mitbewerbern wurden vier mit „gut“ und fünf „befriedigend“ bewertet. Die Note „ausreichend“ wurde ganze sechsmal vergeben, zweimal gab es sogar die Bewertung „mangelhaft“ und viermal „ungenügend“.

Die Tester ärgern sich unter anderem über Zusatzwerbung auf der Verpackung, wie zum Beispiel „with fruit juice“. Damit werde der Eindruck erweckt, ein gesunder, „fruchtiger“ Sommerspaß für Kinder zu sein. Doch im Plastikschlauch zum Einfrieren steckt kein einziger Tropfen der abgebildeten Obstsorgen, sondern gerade mal ein Prozent Apfelsaft aus Apfelsaftkonzentrat.

Auch zu viel Zucker führte zur schlechteren Bewertung, auch wenn Eis bekanntermaßen nicht unter „Vitaminbombe“ fäll, sondern unter die Kategorie „Süßigkeit“. Doch was ist zu viel? Die WHO empfiehlt als Höchstmenge 17,5 Gramm freien Zucker für Vier- bis Sechsjährige. Steckte in einer Portion mehr als diese Menge, wurden zwei Noten abgezogen. Wenn eine Portion die Hälfte davon intus hatte, kostete das eine Note. Spitzenreiter ist ein Anbieter mit 22 Gramm Zucker - das entspricht sieben Stück Würfelzucker.

Zuckerersatz statt Zucker, um die gewünschte Süße zu erreichen, führte ebenfalls zur negativeren Bewertung: Er könne die Geschmacksnerven an Süßes gewöhnen, so der Standpunkt der Öko-Tester. Wenn Hersteller buntes Eis am Stiel, Pops, Lollies oder Sticks außerdem mit Aromazusätzen aufpeppen, kam das auch nicht gut bei den Testern an - eine Note schlechter.

Null Punkte im Geschmackstest gibt es, wenn ein chemischer oder erkennbarer Fremdgeschmack herausgeschmeckt wurde. Der ultimative Tipp von „Öko-Test“: Einfach Fruchtsaft einfrieren. Das ist günstiger, spart Zucker und ist frei von Farbstoffen und anderen unerwünschten Zusätzen.