1 Was sollte man beachten, wenn man sportlich durchstartet?
ANTWORT: Gewisse Sportarten erfordern eine gewisse Grundkondition. Man sollte also nicht gleich den Sprung von null auf 100 versuchen. Als Beispiel nennt Ernst Orthner (Privatklinik Maria Hilf) das Laufen: „Laufen ist für den gesunden Körper gesund. Aber, man muss bedenken, dass die Druckbelastung beim Laufen auf das Sprunggelenk viermal so hoch ist wie beim Gehen.“ Nach den ersten kurzen Einheiten, sollte man in seinen Körper hineinhören: Handelt es sich um einen Muskelkater oder Gelenkschmerzen? Ist Zweiteres der Fall, kann man versuchen, Einheiten zu verkürzen. Sind die Beschwerden verschwunden, kann man die Trainingsfrequenz erhöhen. Bleiben Sie, sollte man sie abklären lassen.

2 Welche sind sanfte Sportarten, um zu Beginn die Grundkondition zu erhöhen?
ANTWORT: Radfahren bietet sich an. Hier beträgt die Druckbelastung nur zwei Drittel im Vergleich zum Gehen. Auch Wandern oder Walken können Gelenke und Muskulatur in Schwung bringen. Unterstützung bietet auch ein Start im Fitnessstudio: Wo man erste Einheiten mit einem Trainer absolviert, der erklärt, wie Übungen richtig durchgeführt werden und kleine Fehler korrigiert. Auch Schwimmen ist eine Alternative.

3 Welche Sportverletzungen kommen am häufigsten vor?
ANTWORT: Sehr häufig sind Außenbandknöchelverletzungen. Hier ist zu beachten, dass oft empfohlen wird, nicht zu behandeln, da die Bänder von selbst wieder zusammenwachsen. Das ist bei der Erstverletzung zumeist der Fall. 95 Prozent der Betroffenen können aber sechs Wochen nach der Verletzung wieder bedingt sportfähig sein, sind aber auch vier Monate danach noch nicht beschwerdefrei. Das bedeutet, man sollte Verletzungen dieser Art nicht unbehandelt lassen um diese nicht zu chronifizieren. Bei wiederkehrenden Verletzungen sollte auf alle Fälle ein Spezialist konsultiert werden.

4 Worauf ist bei Fehlstellungen zu achten?
ANTWORT: Häufig sind Fehlstellung die eigentliche Ursache für Knieprobleme. „Fehlstellungen darf nicht ignoriert werden“, sagt Orthner. Diese bzw. ein Verdacht auf diese, sollte mit einem Orthopäden abgeklärt werden. „Fehlstellungen sind bei rechtzeitiger Diagnose oft sehr gut und einfach zu behandeln“, so Orthner – etwa durch Einlagen. Bleiben Sie unbehandelt, werden Teile des Bewegungsapparats ungleichmäßig belastet, es stellen sich Abnützungen ein und diese haben weitere Probleme zur Folge.

5 Was können Ursachen für Überlastungsbrüche sein?
ANTWORT: Häufig kommen Stressfrakturen im Fußbereich vor. „Der Mittelfußknochen ist eine typische Stelle“, sagt Orthner. Sehr oft gehen Stressfrakturen mit dem Versuch einer Leistungssteigerung einher. Will man etwa eine bestimmte Zeit über eine Distanz verbessern, wird das Lauftraining sprunghaft verstärkt, somit steigt auch die Belastung auf den Bewegungsapparat. „Das ist dann ein Zeichen des Körpers, dass das zu viel war.“ Aus diesem Grund sollte man eine Steigerung des Trainingsprogramms gut planen und immer wieder in den eigenen Körper hineinhören. „Durch zu powern, sich zu sagen, das geht schon noch, auch wenn Schmerzen auftreten, geht meistens nach hinten los.“

6 Worauf sollte ich nach einer Sportverletzung achten?
ANTWORT: Hat man die akute Verletzung überstanden, steigt unweigerlich die Motivation, sich wieder zu bewegen. Man sollte natürlich vorsichtig beginnen, die Belastungen nur langsam steigern. „Manche Patienten sind in der Lage, sich gut selbst zu überwachen, können gut beurteilen, wie weit sie gehen können“, erklärt Orthner. Andere wiederum können sehr unsicher sein, wissen eher weniger, was sie sich trauen dürfen und was nicht. „Für diese Patienten eignet sich, zu Beginn, eine physiotherapeutische Begleitung.“

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