Der Alpenwald. Selten wurde der Alpenwald in so vielfältiger Form besungen: Als Heimat der Menschen und Tiere, als Rückzugs- und Erholungsort, aber auch als Basis unseres Lebens: „Sauerstoff ist ein Abfallprodukt der pflanzlichen Photosynthese.“ Allein der Wienerwald produziert jährlich Sauerstoff für zwei Millionen Menschen.
Namhafte Autoren – von Meteorologe Andreas Jäger bis Schriftsteller Michael Köhlmeier – schaffen hier eine dichte Beschreibung unserer Lebenswelt. Österreich hat mit 28,7 Prozent sogar den größten Anteil an der Fläche des Alpenraumes – und die Waldfläche darin wird jedes Jahr größer. Garniert mit traumhaften Fotos und klugen grafischen Lösungen kann man diesen Prachtband von hinten nach vorne oder aus der Mitte heraus lesen: Man nähert sich dem Wald quasi wie ein weitverzweigtes Wurzelwerk. Ob man in die Geschichte von Kassian Erhart und seiner Suche nach dem perfekten Holz für Streichinstrumente eintaucht oder sich in die kulinarischen Genüsse der Berge vertieft – es ist ein Buch geworden, das einlädt, sich in jedem Kapitel neu in den Alpenwald zu verlieben.
AlpenEis. Die Erde sah Gletscher immer kommen und gehen: Die Würm-Kaltzeit begann vor 115.000 Jahren und gab den Alpen ihre heutige Gestalt.
Dass die Gletscher jetzt so schnell verschwinden, ist aber von Menschenhand gemacht. Fotograf Bernhard Edmaier (mit Texten der Geologin Angelika Jung-Hüttl) schafft mit dem im Bergverlag Rother erschienen Bildband „AlpenEis“ ein Dokument des Erinnerns: Er schuf Luftaufnahmen von erhabener Schönheit, die einmal Zeugnis davon ablegen werden, was es nicht mehr gibt. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden diese unwirtlichen und schönen Welten verschwunden sein.
In den Bergen ist Freiheit. Als der Autor dieser Zeilen Thomas Huber im Sommer interviewte, rang er noch mit dem Text über sein Leben: Jetzt ist seine Autobiografie fertig und sie ist großartig geworden. Huber hat über Jahrzehnte die Grenzen des Weltalpinimus verschoben und berichtet hier von seinem extremen Leben. Die Erzählung gelingt deshalb, weil Huber nicht nur die Berge, sondern auch das Drumherum erzählt: Vom Rock ‘n’ Roller der Berge, der Motörhead liebt und die Freiheit sucht. So muss Bergliteratur sein - erschienen im Malik Verlag.
Berg 2023. Das Jahrbuch des Österreichischen, Deutschen und Südtiroler Alpenvereines ist ein Klassiker guter Bergliteratur geworden: Simon Messner berichtet darin von den großen Gefahren des Spitzenalpinismus, Stephanie Geiger lässt uns am Leben der nepalesischen Bersteiger-Ikone Nirmal Purja teilhaben. Darüber hinaus informiert „Berg 2023“ auch über Bergtourismus, Sponsoring und Extremsport und widmet der Wildspitze ein ganzes Kapitel. Für alle, die auf dem Laufenden bleiben wollen.
Winterzeit in Kärnten. Im Winter ist was los: Anita Arneitz lädt in „Winterzeit in Kärnten“ dazu ein, das südlichste Bundesland als Winterzauberland zu entdecken. Viele Tipps für kalte Tage oder die ganze Familie. Vom Langlaufen in Zell-Pfarre bis hin zum Alpaka-Wandern am Techelsberg – das geht auch im Winter. Das Buch lädt auch dazu ein, die eigene Heimat wieder einmal mit anderen Augen zu sehen.
Ohne viel Abstieg! Steiermark. Das ist ja einmal ein Ansatz: Wandertouren ohne viel Abstieg. Im Rother Bergverlag ist ein neues Buch erschienen, das solche Touren in der Steiermark vorstellt – zwischen Dachstein und Weinland. In der gewohnt hohen Rother-Qualität stellt Rolf Majcen Touren vor, die zwar hoch hinauf gehen (auch mit vielen Höhenmetern), aber zum Abstieg Lifte oder Berg-Taxis nutzen. Ob man zur Dachsteinwarte-Hütte oder zur Tauplitzalm wandert, diese 58 Touren machen Lust auf die schöne steirische Bergwelt. Dank Höhenprofilen, Wanderkarten und vielen Fotos werden die Touren schon im Vorfeld erlebbar.
Abwärts. Harald Nachförg schreibt Kolumnen für das Bergwelten-Magazin – das Buch „Abwärts“ versammelt diese in einem Buch. Amüsante Spaziergänge eines Menschen, der viel über die Berge nachdenkt. So auch über Teleskopstöcke, die er für ein „Glumpert“ hält oder über seine, den „Nurejew der Loipe“, ersten Versuche im Langlaufen. Es ist ein kurzweiliges Buch geworden – ideal für Zwischendurch, wenn man einmal kurz vom Sessel aus in die Berge will.