Der Eurovision Song Contest wird alljährlich von zahlreichen Europäerinnen und Europäern mit einem Feiertag gleichgesetzt. Eine Woche lang spricht die ESC-Fangemeinde über schrille Outfits und Musik aus jeder Genre-Ecke.

Während in den vergangenen Jahren außergewöhnliche Looks, viel Glitzer, Haut und bunte Pullover mit aufgestickten Gesichtern die Szenerie auf der ESC-Bühne dominierten, halten sich die Akteure in Turin im heurigen Jahr überraschend bedeckt. Nur wenige modisch kreative Ausreißer gab es zwischen beeindruckender Pyrotechnik und hypnotisierenden Lichtshows im ersten Halbfinale zu erspähen.

Dienstags tragen wir Pink

Moderatorin und Musikerin Laura Pausini sorgte für einen bunten Farbtupfer zwischen ihren Kollegen Alessandro Cattelan und Mika, mit denen sie gemeinsam durch den Abend führte. "Alles Pink" schien das Motto der Sängerin gewesen zu sein, sie wechselte an diesem Abend zwischen drei unterschiedlichen Roben des Designers Valentino, der am 11. Mai 90 Jahre alt wurde. Den Anfang machte ein einfach geschnittenes, elegantes Off-Shoulder-Kleid. Mehr Pep hatte Outfit Nummer zwei, ein Kleid mit Fledermaus-Ärmeln aus schimmerndem Stoff, kombiniert mit ebenso pinken Handschuhen, Strumpfhose und Schuhen. Kleid Nummer drei kombinierte Aspekte der beiden Vorgänger, das Off-Shoulder-Kleid war bedeckt mit aufwendigen, glitzernden Stickereien.

Weniger Farbakzente hatten die antretenden Musikerinnen und Musiker zu bieten, gedeckte klassische Farben dominierten auf der ESC-Bühne. So schlüpfte Sängerin Amanda Georgiadi Tenfjord für Griechenland in eine elegante, hochgeschlossene, weiß-schimmernde Organza-Robe, die das Scheinwerferlicht reflektierte. Armeniens Rosa Linn performte in einem simplen cremefarbenen Anzug mit weißen Turnschuhen und S10, die für die Niederlande antrat, betrat mit einem schwarzen Zweiteiler die Bühne.

Bunte Anzüge und schwarzes Leder

Kreativer waren Kalush Orchestra aus der Ukraine, die ihre Nationaltracht in ihre Outfits integrierten und damit auch politisch ein Statement setzten – der pinke Bucket Hat fungierte als auflockernder Farbtupfer. Der Schweizer Marius Bear verschmolz unterdessen in seinem schwarzen Outfit mit Lederjacke visuell beinahe mit der Bühne, Monika Liu entschied sich für ihren Auftritt für Litauen für ein eng anliegendes, graues Strass-Kleid mit Neckholder-Element.

Farbenfroh ging es bei Zdob și Zdub & Fraţii Advahov aus Moldau zu, mit ihren Anzügen mit grafischen Mustern sorgten sie für modische Abwechslung auf der ESC-Bühne. Auch Lettland warf sich in Schale und holte bunte Anzüge in Grün, Rot, Orange und Weiß aus dem Farbtopf. Für das Finale am Samstag reichte es für Citi Zēni und ihren Song "Eat Your Salad" allerdings nicht. Einen Trip zurück in die 1960er-Jahre machte die Gruppe "Systur" aus Island, die in ihrem Bühnenoutfit Country-Chic mit Hippie-Stil vereinten. Dem Publikum gefiel der Auftritt, am Samstag tritt die Band im Finale auf.