Regierungen würden anstatt der Ursache weiterhin lediglich die Symptome der Coronapandemie bekämpfen, mahnt die Tierschutzorganisation Vier Pfoten und fordert ein Präventionskonzept mit "einer Umkehr unserer bisherigen Lebensweise". Schließlich hätten 75 Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten ihren Ursprung in Tieren. Zudem müsse sich Österreich auch auf internationaler Ebene für Tierschutz einsetzen.
Gelegenheit dazu böte sich im Zuge der "Special Session" des World Health Assembly Ende November, betonte Vier Pfoten in einer Aussendung am Donnerstag anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober. Dann kämen Gesundheitsminister der WHO-Mitgliedstaaten zusammen, um über ein Pandemie-Abkommen abzustimmen, das Tierschutz als wesentlichen Pfeiler der Prävention berücksichtigt. "Wir hoffen, dass die österreichische Regierung sich diesem Abkommen anschließt", unterstrich Eva Rosenberg, die Direktorin von Vier Pfoten Österreich.
Eine Umkehr der Lebensweise
Eine Umkehr unserer bisherigen Lebensweise sei "dringend notwendig". Wenn Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht werden und Menschen rücksichtslos in natürliche Lebensräume eindringen, entstehe "die ideale Brutstätte für gefährliche Viren und deren Übertragung auf den Menschen", erläuterte die Organisation.
"Allem voran muss sich unser Umgang mit sogenannten Nutztieren drastisch ändern, denn die intensive Massentierhaltung ist eine Brutstätte für Krankheiten", führte Rosenberg aus. "Solange wir Menschen Tiere leiden lassen, werden auch wir leiden."
Pelzfarmen, Lebendtiermärkte, Wildtierhandel sowie Hunde- und Katzenfleischhandel müssten verboten und das aggressive Vordringen des Menschen in die Natur gestoppt werden. Darüber hinaus müsse die Massentierhaltung beendet und der Fleischkonsum reduziert werden, forderte die Organisation.