Menschen können laut einer neuen wissenschaftlichen Studie ein Alter von 130 Jahren oder gar noch mehr erreichen - auch wenn die Chancen dafür extrem gering sind. Wie die Fachzeitschrift "Royal Society Open Science" in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Ausgabe berichtete, ergibt sich dies aus einer Analyse der Daten von rund 1.100 Hochbetagten aus 13 Ländern. Gemeint sind damit Menschen ab 105 Jahren.

Die Höchstgrenze für die menschliche Lebensspanne wird in der Forschung seit langem kontrovers diskutiert. Die jüngste Analyse legt nahe, dass das Sterberisiko eines Menschen ab einem gewissen Alter nicht mehr ansteige, sondern konstant bei einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50:50 liege. Für jemanden, der bereits 110 Jahre alt sei, sei die Chance, ein weiteres Jahr zu leben, "als ob man eine Münze wirft", sagte der Statistik-Professor Anthony Davison vom Schweizer Institut für Technologie (EPFL). "Wenn die Münze Kopf zeigt, leben Sie bis zu Ihrem nächsten Geburtstag, wenn nicht, sterben Sie irgendwann innerhalb des nächsten Jahres."

Schon 110 Jahre zu erreichen, ist extrem selten

Kürzlich war in einigen Studien die Ansicht vertreten worden, Menschen könnten theoretisch auch 150 Jahre alt werden. Davison wies darauf hin, dass die neue Studie auf einer breiteren statistischen Basis fuße als bisherige Erkenntnisse. Berücksichtigt wurde auch ein Datensatz von Bürgern aus Italien, die zwischen 2009 und 2015 mindestens 105 Jahre alt waren.

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Das Kunststück, allein ein Alter von 110 Jahren zu erreichen, gelingt den Allerwenigsten. Möglicherweise werde es im Laufe dieses Jahrhunderts Menschen geben, die 130 Jahre alt werden, sagte Davison. Das hänge auch von medizinischen und sozialen Fortschritten ab.

Bisher führt die Französin Jeanne Calment die Statistik der Lebensdauer an. Sie starb 1997 mit 122 Jahren. Calment könnte von der Japanerin Kane Tanaka abgelöst werden, die derzeit 118 Jahre alt ist.

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