Faire Online-Bewertungen helfen mit, die Qualität zu verbessern. Doch in den letzten Monaten müssen sich Hotelbetreiber mit gefälschten oder gekaufte Bewertungen bis hin zu Drohungen mit schlechten Noten herumschlagen. „Unsere Betriebe brauchen dringend Möglichkeiten und Hebel, um sich gegen geschäftsschädigende Fake-Bewertungen auf Buchungs- und Bewertungsplattformen wehren zu können“, kommentiert die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Susanne Kraus-Winkler, den am Dienstag veröffentlichten Transparenzbericht der Onlineplattform TripAdvisor.

TripAdvisor ist die europaweit größten Bewertungsplattform. Falsche Beurteilungen könnten bei einer solchen Plafform gewichtige Folgen für Hoteliers haben. „Oftmals reicht eine einzelne negative gefälschte Bewertung, um den Bewertungsdurchschnitt zu senken und so dem Betrieb massiv zu schaden", betont Kraus-Winkler.

Das Portal Tripadvisor hat nach eigenen Angaben voriges Jahr rund 1,4 Millionen falsche Bewertungen über Restaurants, Hotels und andere Freizeitorte gelöscht. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, wurden 2018 insgesamt 66 Millionen Bewertungen von Reisenden aus der ganzen Welt an Tripadvisor geschickt. Fast 97 Prozent davon wurden nach einer automatischen Prüfung veröffentlicht.

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Rund 35 Millionen Bewertungen

Trotz des - laut Transparenzbericht - geringen Prozentsatzes von 4,7 Prozent an gefälschten Bewertungen sei das bei 35 Millionen Bewertungen von Einrichtungen in Europa eine nicht zu vernachlässigende Zahl, so die Obfrau des Fachverbandes.

Problematisch sieht Kraus-Winkler auch die Möglichkeit, anonyme Bewertungen auf Plattformen abzugeben. „In der analogen Welt hat der Hotelier auch die Möglichkeit und Chance, sich direkt im Kontakt mit dem Gast um Beschwerden zu kümmern und sich über Lob zu freuen. Bei anonymen Online-Bewertungen ist dies keine Option.“