Das vom Sozialministerium angekündigte Gütesiegel für Vermittlungsagenturen, die 24-Stunden-Betreuung anbieten, liegt vor. Das österreichweit einheitliche Zertifikat beruht auf Freiwilligkeit. Mit den ersten Zertifizierungsverleihungen sei im Sommer 2019 zu rechnen, kündigte das Ministerium in einer Aussendung am Dienstag an. (Pflegeagenturen im Test)
"Ich betrachte das Österreichische Qualitätszertifikat für Vermittlungsagenturen in der 24-Stunden-Betreuung als ganz wesentlichen Schritt in Richtung nachhaltiger Sicherstellung hochwertiger Betreuung und Stärkung der Situation betreuungs- und pflegebedürftiger Menschen und deren Familien zu Hause", betonte Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) laut Aussendung. Die Richtlinien seien vom Sozialministerium unter Mitwirkung der Wirtschaftskammer und "relevanter Stakeholder" erarbeitet worden.
Vermittlungsagenturen könnten damit unter Beweis stellen, dass sie - über die gesetzlichen Anforderungen hinaus - höhere Qualitätsstandards erfüllen. So müssen sich die Agenturen beispielsweise vertraglich verpflichten, in regelmäßigen Abständen, mindestens aber einmal pro Quartal, eine Qualitätssicherung durch Hausbesuche diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger durchzuführen und für einen Notfallplan zu sorgen.
Das Zertifizierungsverfahren wird vom Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen durchgeführt. Das Recht zur Führung des Gütesiegels wird für drei Jahre vergeben. Danach ist eine Rezertifizierung möglich.