Einen hochpräzisen chemischen Fingerabdruck von 42 Rotweinen aus Mazedonien haben Forscher der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien erstellt. Das soll bei der eindeutigen Identifizierung verschiedener Weine und bei routinemäßigen Weinanalysen helfen. So könnten Fälschungen entlarvt und die Rolle aromagebender Stoffe besser verstanden werden, so die Forscher am Dienstag in einer Aussendung.

In dem mit Kollegen aus Mazedonien durchgeführten Projekt, dessen Ergebnisse im Fachjournal "Analytica Chimica Acta" veröffentlicht wurden, haben die Forscher 42 unterschiedliche Weine fünf verschiedener Sorten, etwa Pinot Noir, Cabernet Sauvignon oder einheimische Sorten wie Vranec oder Prokupac, untersucht. Statt gezielt nach bestimmten Substanzen zu suchen, verfolgten die Forscher um Tim Causon und Stephan Hann von der Abteilung für Analytische Chemie der Boku eine "ungezielte Analysenstrategie".

Hochpräzise Analysemethoden

Dabei werden alle Vertreter einer ganzen Stoffklasse im Wein untersucht, ohne genau zu wissen, welche dort vorkommen. Eingesetzt wurden dafür hochpräzise Analysemethoden, konkret Flüssigchromatographie in Kombination mit Ionenmobilität-Flugzeitmassenspektrometrie. Die Koppelung dieser Methoden liefert nicht nur Analysen mit einer höheren Auflösung, sondern auch mit einem deutlich höheren Informationsgehalt. So können einzelne - auch unbekannte - Komponenten des Weines präzise getrennt und anhand ganz spezieller Werte eindeutig charakterisiert werden.

"Damit erhalten wir für jeden Wein einen charakteristischen molekularen Fingerabdruck, der einzigartig ist und als Grundlage für deren zukünftige genaue Identifizierung dienen kann", so Causon gegenüber der APA. Dieser besteht aus einer Reihe verschiedener Inhaltsstoffe, deren Identität mit bis zu sieben verschiedenen Messgrößen charakterisiert werden konnte. "So kann man etwa sagen: Diese Probe ist ein Pinot Noir vom Weingut xy, Jahrgang 2017."