Für die Österreicher dreht sich die Welt zu schnell, das heißt gefühlt läuft ihnen die Zeit davon. Es bestehe der Wunsch nach Entschleunigung, ergab eine Erhebung des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS, die am Freitag veröffentlicht wurde. Internet und Co. erhöhen das Tempo, meinten 72 Prozent der Befragten.
1.022 Österreicher ab 16 Jahre wurden von 14. November bis 6. Dezember des Vorjahres in persönlichen Interviews nach dem Lebenstempo befragt. Auf einer Skala von 1 (Zeit steht fast still) bis 7 (Zeit ändert sich rasend schnell) sollten sie die empfundene und die gewünschte Geschwindigkeit angeben.
Der Durchschnittswert für den empfundenen Lauf der Dinge lag bei 4,8, das Wunschtempo nur bei 3,5. Egal ob Mann oder Frau, ob auf dem Land oder in der Stadt, ob mit Hochschulausbildung oder Pflichtschulabschluss, die beiden Werte wichen in keiner der Gruppen wesentlich vom Durchschnitt ab.
Die Ursachen
Bei den 16- bis 34-Jährigen war der Unterschied zwischen den Werten gewünschter (3,8) und empfundener Geschwindigkeit (4,6) mit 0,8 am geringsten. Größer fiel die Diskrepanz mit 1,7 bei der Generation 60 plus aus. Sie findet noch stärker, dass die Zeit zu schnell verstreicht (Bewertung: 3,3) und sehnt sich nach mehr Ruhe am Lebensabend (Bewertung: 5,0).
Auf die Frage, was zu dieser Schnelllebigkeit führt, antworteten 72 Prozent der Österreicher: Internet und digitale Medien. 14 Prozent sahen das nicht so und weitere 14 Prozent machten keine Angaben. In der Gruppe der Maturanten und Hochschulabsolventen meinten sogar 81 Prozent, dass die Neuen Medien das Tempo in der Gesellschaft erhöhen. Bei den Pflichtschülern sahen das nur 69 Prozent so.