Die Arbeiterkammer Salzburg will ein "Gütesiegel Praktikum" etablieren. Man wolle damit für mehr Fairness in einem arbeitsrechtlichen Graubereich sorgen und damit auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken, sagte AK-Präsident Peter Eder.
Um das "Gütesiegel Praktikum" zu führen, müssen Betriebe
bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Unter anderem muss ein
schriftlicher Arbeitsvertrag vorliegen, die sozialversicherungs- und
arbeitsrechtlichen Vorschriften müssen eingehalten werden. Dazu
kommen die zeitliche Beschränkung und die Einhaltung des
Kollektivvertrags bzw. von Mindestgrenzen bei der Bezahlung.
"Unbezahlte Praktika sind mit dem Gütesiegel nicht vereinbar", sagte
Stephanie Posch von der AK-Abteilung Bildung, Jugend und Kultur.
Betriebe können sich um das Gütesiegel bewerben und erhalten es -
bei Vorliegen der Voraussetzungen - für drei Jahre verliehen. Das
Gütesiegel wurde von der AK Salzburg gemeinsam mit dem ÖGB, der
österreichischen Hochschülerschaft und der Salzburger
Gebietskrankenkasse entwickelt.
Als erstes Unternehmen wird sich die Porsche Holding Österreich
um das Gütesiegel bewerben. "Praktika sollen für beide Seiten eine
Win-Win-Situation sein", erklärte Klaus Fetka, Personalleiter der
Porsche Holding Österreich. Die Praktikanten machten wichtige
Erfahrungen, auch die Unternehmen bekämen durch den Blick von außen
neue Impulse. Man lerne sich in der Zeit gut kennen, viele ehemalige
Praktikanten seien heute bei Porsche erfolgreiche Mitarbeiter.