Schuld ist Egon. Die so getaufte Kaltfront aus dem Westen gepaart mit einem Adriatief aus dem Süden wird ab heute auch im oberen Murtal, in den Karnischen Alpen und entlang der Koralpe-Pack massive Schneefälle bringen. „Oberhalb von 800 bis 1000 Meter muss man hier in Summe mit 20 bis 40 Zentimetern Neuschnee rechnen“, prognostiziert Manfred Spatzierer vom Wetterdienst Ubimet.
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Damit steigt auch die Lawinengefahr wieder. In der nördlichen Steiermark kann sie sogar (wie zu Wochenbeginn) bis auf Stufe 4 klettern. Wie es dazu kommt? „In den sternenklaren Nächten hat sich zuletzt Oberflächenreif gebildet“, erklärt Arnold Studeregger von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Fällt darauf Neuschnee, wirkt die Reifschicht darunter wie ein Kugellager.“ Zusammen mit Windverfrachtungen braucht es da bei Hangneigungen über 30 Grad nicht viel, um die Schneemassen ins Rutschen zu bringen.
Neunfache des Körpergewichts
Schon normale Schwünge von Ski- oder Snowboardfahrern genügen. Auch hinfallen sollte man nicht, da bei einer „ordentlichen Bretz’n“ der Impuls auf die Schneedecke durch den stürzenden Skifahrer punktuell bis zum Neunfachen seines Körpergewichts ausmachen kann. „Aber auch bei einem leichten Sturz belastet ein Skifahrer die Schneedecke durchschnittlich bis in eine Tiefe von 80 bis 100 Zentimeter“, erklärt Studeregger.
Selbst weniger Schnee ist aber noch keine Sicherheitsgarantie. „Wie derzeit in den Niederen Tauern können da Altschneefelder zur Gefahrenquelle werden, weil sich Harschschichten und Schwimmschnee bilden“, so Studeregger.
Das offene Gelände bleibt somit an Tagen wie diesen absolute Gefahrenzone. Sich vor Fahrten abseits der Pisten über die aktuelle lokale Lawinengefährdung zu informieren, wird noch wichtiger. Vor allem wenn die Sonne in die Berge lockt. „Schönwetter ist die gefährlichste Wettersituation“, warnt Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums für alpine Sicherheit. Viele würden „dem Pulverrausch“ (Gabl) verfallen. Kommt es zu einem Lawinenabgang, bleibt für eine Rettung nur wenig Zeit.
Klaus Höfler