Klettern die Temperaturen draußen in die Höhe, merkt man das meist auch in den Innenräumen. Besonders im Dachgeschoss kann es dann schnell unangenehm heiß werden. Was tun?

Sonnenschutz fürs Fenster

Wirksam ist Sonnenschutz vor allem, wenn er von außen angebracht wird, in Form von Außenrollos oder Dachfenstermarkisen. Wer Dachfenster austauscht oder neu einbaut, sollte solche Sonnenschutzvorrichtungen einplanen, raten Verbraucherschützer.

Kurzfristig ist das allerdings kaum umzusetzen. Für die nächste Hitzewelle müssen also andere Lösungen her. Von innen angebrachte Vorrichtungen etwa, die ebenfalls vor Überhitzung schützen können - Rollos, Plissees, Lamellen oder Faltstores. Sie schützen zwar weniger vor Hitze als außen liegende Systeme, schließlich wird nur ein Teil der Wärme wieder nach draußen reflektiert. Je mehr die zum Fenster zeigende Seite das Sonnenlicht reflektiert, desto besser ist es allerdings.

Einen preisgünstigen Schutz bieten reflektierende Sonnenschutzfolien. Sie können auf Fensterscheiben geklebt werden, verdunkeln die Wohnräume und verringern deren Erwärmung. Je nach Folie werden sie von innen oder außen auf die Fenster geklebt.

Lüften auf allen Ebenen

Außerdem wichtig in allen Innenräumen: richtiges Lüften. „Das sollte am besten in den kühleren Nachtstunden gemacht werden“, rät Frank Hettler von Zukunft Altbau, „so können die Räume so gut wie möglich herunterkühlen.“

Besonders sinnvoll: ausgiebiges Querlüften, also gleichzeitig durch mehrere Fenster lüften, damit die Luft effektiv ausgetauscht wird. Gibt es mehrere Etagen, rät die Verbraucherzentrale NRW, den sogenannten Kamineffekt zur Lüftung zu nutzen – und Fenster auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig zu öffnen.

Ventilator nur bis 35 Grad sinnvoll

Und natürlich kann auch ein mobiles Raumklimagerät erste Hilfe leisten - und die Temperatur im Zimmer senken. Die warme Luft wird dabei über einen Abluftschlauch durch ein geöffnetes oder gekipptes Fenster ins Freie leitet. Laut den Verbraucherschützern muss man für ein solches Gerät allerdings nicht nur mit Anschaffungskosten zwischen 500 und 1.000 Euro rechnen. Je nach Nutzung kommen demnach auch geschätzte 40 bis 140 Euro Stromkosten im Jahr dazu.

Vielleicht tut es aber ja auch ein Ventilator. Bewegte Luft fühlt sich nämlich kühler an als stehende Luft - und 30 Grad Celsius sind plötzlich gar nicht mehr so schlimm.

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann man Ventilatoren bis zu Temperaturen von ca. 35 Grad Celsius einsetzen. Danach würden sie an ihre Grenzen stoßen. Die durch den Ventilator zugeführte warme Luft könne die Haut dann nicht mehr kühlen, es bestehe sogar die Gefahr, dass die Ventilatoren die Überhitzung in dem Fall fördern, heißt es auf www.klima-mensch-gesundheit.de.

Für mehr Zeit und Geld: Wärmedämmung

Am sinnvollsten sind bauliche Maßnahmen, die das Übel an der Wurzel packen. Etwa durch eine nachträgliche Wärmedämmung der Dachschrägen. Denn Dachziegel können sich im Sommer auf bis zu 80 Grad Celsius aufheizen, sagt die Energieberaterin Inse Ewen. Die Luft darunter sollte dann keinesfalls in die Wohnräume gelangen. Hier gibt es allerdings häufig Mängel, sogar bei Dachschrägen, die schon gedämmt sind. Nicht abgedichtete Fugen oder undichte Rohr- und Kabeldurchführungen etwa, die typische Ursachen für zu hohe Temperaturen im Dachgeschoss sind.

Und auch die Auswahl des verwendeten Dämmstoffs und die Dicke der Dämmschicht haben Einfluss: „Um im Sommer eine Überwärmung von Dachräumen zu verhindern, ist eine starke Dämmung die wichtigste Eigenschaft“, so Ewen. Günstig ist außerdem ein flexibles Material, das sich an Unebenheiten gut anpasst.