Als einziger deutscher Regisseur stellt Wim Wenders (71) an diesem Donnerstag sein neues Werk im Wettbewerb des Filmfestivals Venedig vor. "Die schönen Tage von Aranjuez" basiert auf einem Theaterstück des Autors Peter Handke, mit dem Wenders seit langem befreundet ist. Die beiden arbeiteten auch schon bei früheren Wenders-Werken zusammen, darunter dem erfolgreichen Epos "Der Himmel über Berlin".

Handkes Ehefrau in der Hauptrolle

"Die schönen Tage von Aranjuez" erzählt von einem Mann und einer Frau, die sich über ihre unterschiedlichen Wahrnehmungen und Vorstellungen vom Leben unterhalten. Die weibliche Hauptrolle spielt Sophie Semin, die Ehefrau von Peter Handke.

Auf Französisch gedreht

Nach "Every Thing Will Be Fine" (2015) drehte Wenders erneut im Format 3D - und erstmals auf Französisch. Der deutsche Filmemacher wurde bereits mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet: 1982 gewann er in Venedig mit "Der Stand der Dinge".

Kreatives Paar

Wenders ist dem österreichischen Schriftsteller Peter Handke dankbar für dessen langjährige Unterstützung. "Ich bin nicht sicher, ob ich ohne Peters Hilfe meinen ersten Spielfilm hätte machen können", sagte Wenders in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der Filmfestspiele von Venedig.

Handke habe ihm zugetraut, seinen - damals sehr erfolgreichen - Roman "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" zu verfilmen - deswegen habe er sich das dann selbst auch zugetraut. "Wer weiß, vielleicht wäre ich Filmkritiker geblieben oder doch Maler geworden."

Die beiden arbeiteten bereits bei mehreren von Wenders' Filmen zusammen, darunter "Der Himmel über Berlin"."Auch 'Falsche Bewegung' war ein Meilenstein für mich", so Wenders. "Der Film hat damals sieben Bundesfilmpreise bekommen und ging in die ganze Welt. Also: Peters "Anschubhilfe" war für den - sehr jungen - "Autorenfilmer" Wenders sicherlich ausschlaggebend. Ich hatte meinen 25. Geburtstag beim Drehen vom "Tormann"!"

"Die schönen Tage von Aranjuez", der im November in die deutschen Kinos kommen soll, ist einer von 20 Beiträgen, die im Wettbewerb um den Goldenen Löwen konkurrieren. Die Preise werden am 10. September von einer internationalen Jury um Präsident Sam Mendes vergeben. Wenders ist der einzige deutsche Regisseur mit einem Film im diesjährigen Wettbewerb: "Die schönen Tage von Aranjuez" erzählt von den unterschiedlichen Vorstellungen und Wahrnehmungen, die ein Mann und eine Frau zum Leben haben.

Das Festival war am Mittwochabend mit dem Musical "La La Land" eröffnet worden. In der Romanze von Regisseur Damien Chazelle sind Emma Stone und Ryan Gosling zu sehen.