Vittorio Ghielmi kategorisiert nicht gern. Und so kombiniert und vermischt der italienische Gambist Musik von Telemann bis Mozart mit traditionellen Liedern, stets mit dem Ziel, das sogenannte „Zigeunerhafte“ dabei herauszukitzeln. Mit seinem Ensemble Il Suonar Parlante entstand das Programm „Gipsy Barock“, das in der Grazer Helmut-List-Halle mit seinem bunten Konzept erfreuen konnte.

Feurige und teils groovende Auszüge aus Telemanns Suiten und Konzerten wurden geboten, in denen Stano Palúch an der „Zigeunergeige“ und Marcel Comendant am Cymbalon virtuos aufspielten. Diese frei tänzelnden Interpretationen mussten an den Tuttistellen ihre Spontaneität einbüßen, erzeugten unter der Leitung von Ghielmi aber trotzdem einen mitreißenden Sog. Auch beim dissonanzenreichen Czigany Tanz nach einem Manuskript aus Sepsiszentgyörgy (aus dem 18. Jahrhundert) und in einem zärtlich wogenden moldawischen Wiegenlied galt: wilde Mischung, bestechend präsentiert.

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