Musikgeschichtliche Bezüge sind für die styriarte Selbstläufer. Für „historisierende“ Aufführungen ist das Schloss Eggenberg mit seinen mehrfachen Spielstätten besonders geeignet.

Beim heurigen „Hochzeitsfest in Eggenberg“ ging's authentisch zu. Passte doch nicht nur Graz, wo eine Kaiserhochzeit in der „Hofkirche“, dem heutigen Dom, gefeiert wurde, sondern auch der blaue Himmel. Bei solchem nämlich ehelichte am 17. Oktober 1673 der musikgebildete Leopold I. seine Claudia Felicitas von Tirol, die sich - horribile dictu! - mit Arien aus der Feder ihres Gatten öffentlich präsentierte.

Beim Stationenkonzert der styriarte wurden solche von Theresa Dlouhy in der Kapelle gesungen. Neben anderen Stücken aus der Zeit bot die unter Michael Hells Leitung kundige „Neue Hofkapelle Graz“ mit vier weiteren Vokalsolisten die bei der Hochzeit uraufgeführte Oper „Aufgelöste Zaubereien“ von Antonio Draghi. Zeitbezug boten auch die verbindenden Texte von Thomas Höft; der Festivaldramaturg gab, wie im Vorjahr beim Pferdeballett in Schielleiten, den „Haushofmeister“ Lobkowicz. Originell auch Schauspieler Christoph Steiner als Intrigant, wie alle Mitwirkenden in originalen Kostümen.

Samt der zwischendurch flott aufspielenden AltBadSeer Musi eine launige, sich über vier Stunden erstreckende Kurzweil.

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