Köstlich, wie Mozarts Briefe an den Vater aus den Jahren 1781 und 1782 mit der immer gleichen Floskel „Mon très cher Père!“ beginnen und mit dem Küssen der Hände von „dero gehorsamstem Sohn“ enden. Johannes Silberschneider gab bei der „Mozart.Soap“ lebendigen Einblick in eine angestrengte Vater-Sohn-Beziehung und erzählte von jener „Sau-Historie“ um Fürsterzbischof Colloredo und den Tratsch, der Mozart bereits in den „Fängen der Weberischen“ sah.
Auch Mozarts Musik handelte von seinem Freiheitsdrang. Da sang die lyrische Koloratursopranistin und Bachpreisträgerin Marie Friederike Schöder ein entzückendes „Trostlos schluchzet Philomele“ und ein berührendes „Ruhe sanft, mein holdes Leben“ aus dem Singspiel „Zaïde“; Bariton Markus Butter, der unter Harnoncourt bei den Berliner Philharmonikern debütierte, brachte kraftvoll und sehr textadäquat die Arie des Allazim „Ihr Mächtigen seht ungerührt auf eure Sklaven nieder“ und mit Witz und Schalk das „Lied der Freiheit“. Im bekannten Duett „Là ci darem la mano“ entfalteten Schöder und Butter auch ihr komödiantisches Talent. Mit Florian Birsak am Hammerflügel und Oboist Andreas Helm standen zwei weitere Virtuosen auf der Bühne. Silbrig schwebend geriet das Klavierkonzert in A, heiter, melancholisch und beschwingt das Oboenquartett in F-Dur. Das brillante Haydn Quartett war dabei in allen Stücken ein idealer und sensibler Dialogpartner. EVA SCHULZ
Im Radio: 25. Juli, 10.05 Uhr, Ö 1.