Mit Verdi ist wohl jeder Musikliebhaber vertraut. Gut oder zumindest irgendwie. Man kennt die (gängigen) Opern. Über die üblichen Sichtweisen hinaus erscheinen allerdings Werk wie auch Urheber eher rätselhaft.
„Nur seine klaren blauen Augen blitzten zuweilen heftig auf“, schreibt Franz Werfel in seinem 1924 bei Zsolnay erschienenen Verdi-Roman über die (nicht unwesentlich zur Einheit Italiens beitragende) zentrale Musikerpersönlichkeit des Risorgimento.
In der höchst gelungenen „Verdi.Soap“ der styriarte in der ausverkauften List-Halle las Peter Simonischek sieben Episoden aus Werfels „Verdi. Roman der Oper“. Bariton Adrian Eröd sang mit klarer Diktion, die ihn auch als Liedsänger auszeichnet, die sechs 1838 im Druck erschienenen „Romanzen“ mit Klavierbegleitung.
Die ganz außergewöhnliche Annie Laflamme macht auf der aus Holz gebauten Ainé-Flöte (1870, mit Böhm-Mechanik) bei zwei Opernparaphrasen von Giulio Briccialdi mit feinem Ton ihrem Namen volle Ehre, der Wiener Pianist (und Dirigent) Stefan Gottfried entlockte dem Fazioli kostbare orchestrale Klänge, und das „Quartetto di Cremona“ spielte mit Bravour im Laufe des kurzweiligen langen Abends das Streichquartett in e- Moll.