Seit 2013 lädt die styriarte auch zu Lunchkonzerten. Wobei die erste Einladung an junge Künstler weltweit ergeht, sich mit frischen Musikvideos um ein Engagement zu bewerben. Vorgabe heuer war es, sich gemäß dem styriarte-Motto „Viva la libertà“ programmatisch auf die Themen „Freiheit in der Kunst“, „Beethoven und die Freiheit“ oder „Frauenrechte“ einzulassen. Nach einer Abstimmung durch eine Publikumsjury schafften es diesmal neun Solisten oder Ensembles aus New York, London, Moskau, Bremen und Wien, 50-Minuten-Konzerte im Hof des Palais Attems spielen zu dürfen.
Und drei aus Graz: Keiko Kazumori, Madeline Ménager-Lefebvre, Pauline Corette, Tatsiana Varabei und Dzenana Mustafic, die aus Japan, Frankreich, Weißrussland und Bosnien stammen, arbeiten regelmäßig an der Oper und am Fux-Konservatorium zusammen. Mit Claudia Micheletti am Klavier servieren sie am 29. Juni als „Ensemble Egeria“ ganz neue Vokalmusik.

"Fünf Sibyllen" nennt sich ihr Programm. Die Sibyllen sind mythische Wesen, die den Menschen ihr Schicksal in rätselhaft verschlüsselter Form vorhersagen. Was für ein Thema für eine Komposition für ein Vokalensemble von fünf Frauen. Das in Graz heimische Quintett Ēgeria präsentiert ganz neue Vokalmusik, darunter sogar eine veritable Uraufführung auf Texte Hildegard von Bingens.


Gleich zwei Auftritte haben bei den weiteren Lunchkonzerten während der Festivalzeit „Memoirs of Musick“ vor sich: Vera Otasek (Violine), Christine Blasl (Flöten), Verena Laxgang (Violoncello) und Joanna Wisniewska (Cembalo), die sich an der Kunstuniversität trafen, schauen am 5. Juni auf „Barocke Frauen“; mit dem Gambisten Gabriele Toscani spüren Otasek und Blasl am 7. Juli dem Ideenreichtum von Nicola Matteis und Francesco Barsanti nach.
Und die Dritten im Grazer Bunde sind Nadja Stiegler (Cello) und Fateme Beytollahi (Klavier), die sich schon aus den Zeiten am Musikgymnasium kennen. Als „Duo PiaCevole“ fühlen sie sich am 21. Juli bei Beethoven, Schumann und Brahms „Ganz frei“.