Was kommt heraus, wenn die styriarte für ihr Eröffnungsfest Kreativgeister einlädt, rund um das Kernprogramm ihre Talente auf einer „Open Stage“ zu zeigen? Folgendes: Ivan Eröds Auftragswerk „Nikolaus“ für vier Cellisten oder ein „Schifliegen“ mit Poetry-Slam-Landesmeister Yannick Steinkellner. Alte Musik für Gambe, Stimme und Pantomime oder Adeles Song „When We Were Young“. Klezmerklänge vom Moritz Weiß-Trio oder die DDR-Hymne, dargeboten von der Marktmusik Hausmannstätten und dem chor pro musica . . .

Ein Triptychon

Aber nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen sollen auf der Passamtswiese Augen machen. Dafür will Tom Lohner sorgen. Der Action Painter wird nämlich während der Aufführungen ein Triptychon als Hommage an Nikolaus Harnoncourt malen. Ein dreiteiliges Porträt des legendären Dirigenten hat der gebürtige Brucker, der an der Grazer Ortweinschule und in Kalifornien Kunst und Grafikdesign studierte und eine Zeit lang in London lebte, in drei Wochen bereits geschaffen.


In seinem kubistisch-surrealistischen Stil arbeitet Lohner derzeit an einer Bilderserie für „Hard Rock Café“ – in Filialen die Restaurantkette soll etwa Bono Vox von U2 in der Metamorphose zu einer Fliege an der Wand hängen. Die „Klassik“ war für den 34-Jährigen Neuland, das es erst zu erforschen galt. Die zusätzliche Herausforderung heute Abend: Lohner muss mit Pinsel und Acryl nach zweieinhalb Stunden fertig sein, wenn der Schlusschor „Die Gedanken sind frei“ ertönt. Aber wie sagte schon Nikolaus H.? „Die Unmöglichkeiten sind die besten Möglichkeiten“.