Im Schatten seines Vaters Kirk hatte es Michael Douglas anfangs nicht leicht. Der Durchbruch gelang dem Schauspieler aber in den 1970er-Jahren als feinfühliger Detektiv in der TV-Serie „Die Straßen von San Francisco“. Gerade 31 Jahre alt, produzierte er dann das Psychodrama „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975). Der Streifen mit Jack Nicholson holte fünf Oscars, darunter als bester Film. Heute ist Douglas ein Weltstar, am Mittwoch (25. September) wird er 80.
Kurz vor dem Jubiläum wandte sich Douglas mit einem eindringlichen Appell an seine Landsleute. Er sei gerade mit seinem Sohn Dylan von einer Reise in die Ukraine zurückgekehrt, erzählt der Schauspieler Mitte September in einer Instagram-Botschaft. Die unglaubliche Tatkraft der Menschen dort und ihr langjähriger Kampf um die Demokratie sei eine Erinnerung für alle, wie wichtig Freiheit und Demokratie seien und wie hart man dafür arbeiten müsse, mahnt Douglas. Mit Blick auf die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen im November spricht der Star über die „Fragilität einer Demokratie“ und wie man mit allen Mitteln für den Erhalt kämpfen müsse.
Michael Douglas: Er nutzt seinen Ruhm für Friedensbotschaften
Auch das ist eine der vielen Rollen des Stars – als UN-Friedensbotschafter setzt sich Douglas seit langem für nukleare Abrüstung und Friedensarbeit ein. Sein Reisebegleiter, Sohn Dylan (24), stammt aus der Ehe mit der Schauspielerin Catherine Zeta-Jones. Das Hollywood-Power-Paar kann im Doppelpack feiern. Die gebürtige Waliserin hat am gleichen Tag Geburtstag, nur ist sie 25 Jahre jünger.
Fast 24 Jahre sind die Eltern von Dylan und Tochter Carys (21) miteinander verheiratet, mit Hochs und Tiefs. 2013 hatte das Paar eine Auszeit genommen, um an der Ehe zu arbeiten, wie Douglas damals verkündete. Zeta-Jones wurde in dieser Zeit wegen Depression behandelt, Douglas hatte zuvor eine Krebserkrankung besiegt. Inzwischen ist Douglas auch schon zweifacher Großvater. Dafür sorgte der 45-jährige Sohn Cameron, ebenfalls Schauspieler, aus seiner ersten Ehe mit der Filmproduzentin Diandra Luker.
Kirk Douglas wurde 103 Jahre alt
Dem Douglas-Clan stand lange Zeit die Hollywood-Legende Kirk Douglas (1916-2020) vor. Der „Spartakus“-Star schaute auch zu, als Sohn Michael im November 2018 auf Hollywoods „Walk of Fame“ seine Sternenplakette enthüllte. „Es bedeutet mir so viel, Dad, dass du heute dabei bist“, sagte Michael Douglas zu Tränen gerührt. Er sei so stolz darauf, sein Sohn zu sein. Im Februar 2020 starb der Patriarch mit 103 Jahren.
Die zweite Trophäe gab es für Michael Douglas 1988 für seine Hauptrolle als skrupelloser Finanzhai Gordon Gekko in Oliver Stones Börsendrama „Wall Street“. Mit Jane Fonda drehte er den Atomkraft-Thriller „Das China-Syndrom“, Glenn Close stellte ihm in „Eine verhängnisvolle Affäre“ nach, mit Sharon Stone ging er in „Basic Instinct“ freizügig zur Sache. In „Falling Down - Ein ganz normaler Tag“ lief er in seiner Rolle Amok, in dem Drogen-Thriller „Traffic - Macht des Kartells“ glänzte Douglas als Drogenzar der US-Regierung. Zeta-Jones spielte darin eine eiskalte Drogendealerin.
Auch im Superhelden-Film machte Douglas eine gute Figur
Viel Kritikerlob und mehrere Preise gab es für seine Verkörperung des schwulen Entertainers Liberace in dem Soderbergh-Drama „Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll“ (2013). Als ergrauter Professor Dr. Hank Pym in der „Ant-Man“-Serie hat er auch drei Superhelden-Filme im Resümee. Mit grauen Bartstoppeln glänzte er an der Seite von Alan Arkin in der Netflix-Serie „The Kominsky Method“ als vergessener Star mit Alterswehwehchen, der jetzt als Schauspiellehrer seinen Lebensunterhalt verdient.
„Ich liebe den Gegensatz in einer Komödien-Tragödie. Das ist wie im echten Leben. Das macht „The Kominsky Method“ so besonders: in einer Minute lacht man, in der nächsten kann man weinen“, erzählte Douglas 2018 der Deutschen Presse-Agentur. Für diese Rolle gewann Douglas den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie. In diesem Jahr war Douglas in der Miniserie „Franklin“ beim Streamingdienst AppleTV+ als Benjamin Franklin zu sehen, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten. Aber er sei nun quasi im Ruhestand, sagte Douglas im Pressegespräch zum Serienstart mit Blick auf seinen 80. Geburtstag. „Es macht mir Spaß, nicht mehr zu arbeiten - das ist wirklich wahr.“
Allerdings ist noch ein gemeinsames Projekt mit Sohn Cameron im Entstehen. Teile des Films „Blood Knot“ wurden schon im vergangenen Jahr gedreht. In dem Familiendrama verkörpern sie Vater und Sohn, die ihre angeschlagene Beziehung reparieren wollen.