Schon der Untertitel verspricht Größenwahnsinniges: „Die Geburt des Kinos aus dem Geiste eines Mörders“, heißt es. Die Uraufführung von „Bullet Time“ läutet den Showdown zur letzten Saison der Intendanz von Kay Voges am Wiener Volkstheater ein. Der Leitende Dramaturg Alexander Kerlin hat sich dafür mit dem berühmten Fotografen Eadweard Muybridge (1830­-1904) beschäftigt „Ich kannte seine Serie des fliegenden Pferdes Occident, fand das interessant und habe zu recherchieren begonnen.“ Dem schrägen, rätselhaften Nerd gelingt 1878 eine Sensation – die Fotoserie mutiert zur Ikone der Moderne. Muybridges Biografie birgt aber auch noch ein dunkles Geheimnis: 1874 erschießt er bei den Minen von Yellow Jacket kaltblütig Harry Larkyns. Warum? Dieser hatte eine Affäre und ein Kind mit seiner Frau.