Ihr wichtigstes Arbeitsmaterial sind Träume, eigene und fremde. Die Künstlerin ONA B. ist selbst Oneironautin, also Traumfahrerin: Sie kann ihre eigenen Träume lenken. Da passt ihre Installation „Being Oneironaut“ also wohl bestens ins Portfolio von „eisenZ*ART“: Die Kunstprojektreihe in Eisenerz hat sich einen programmatischen Mix unter der Maxime „träumerisch, lustvoll, spielerisch“ verordnet.

Folgerichtig wird die Programmreihe heute Abend mit ONA B.s poetischer Installation eröffnet, Schauplatz ist der alte Tanzsaal im historischen Zentrum der Stadt. Bis 31. August wiedererweckt, beherbergt er eine Traumlandschaft, in der Schauriges und Schönes Platz findet, in ONA B.s präferierter Urfarbe Rot, von der sie einmal gesagt hat, dass sie sie nicht sucht, sondern von ihr gefunden wird. Zur Eröffnung heute steuern ONA B. und Robert Michael Weiss auch eine Sound-Performance bei.

Ideen für den Leerstand

Musik, Performance, Literatur etc. stehen auch im Mittelpunkt der Kunstreihe „Des artistes chez nous“ im ehemaligen Café des alten Gewerkehofs am Eisenerzer Bergmannplatz: Künstlerinnen und Künstler wie Daniel Granitz, Wemi Adeyemi, Andrea Scrima und andere sind zwei Tage in die Stadt geladen und bieten im Gegenzug künstlerisches Programm. Sieben bis zwölf „Pop-Up-Mini-Kunstevents“ plant „eisenZ*ART“-Erfinderin Gil Illmaier im Rahmen ihrer Initiative, die in und um Eisenerz seit 2010 mit pointierter Kulturarbeit dem Negativ-Image der Region entgegenarbeitet. Träumerisch-lustvoll-spielerisches Programm ist dafür ebenso eines ihrer Instrumente wie die Bespielung von Leerständen und die souveräne Ausleuchtung sehenswerten baukulturellen Erbes.

Auch das unterhaltsam Spielerische kommt keinesfalls zu kurz: als Hommage an die Bergarbeiterinnen und -arbeiter vom Erzberg wird im Herbst eine Schnapskarten-Set aus Eisenerz vorgestellt. Ebenfalls im Herbst erscheint im Clio Verlag der Katalog zur Ausstellung „Blaupause“, gewidmet dem Architekten und Widerstandskämpfer Herbert Eichholzer (1903-1943) – darüberhinaus gibt es Pläne, das von ihm geplante „Haus Brutmann“ am Eisenerzer Freiheitsplatz zu sanieren.

Für 8. September ist eine „schwebend-leichte Ganztageswanderung“ auf Polster, Hirscheggsattel, Handlalm geplant, natürlich inklusive einer Fahrt auf dem Polstersessellift. Für diese „Kultur-Polsterlift-Tour“ haben Soyka Stirner, Arnold Reinisch und Sans Moustache bereits künstlerische Interventionen zugesagt. Ab November wird die Ausstellung „Wir Klauberinnen“ über Geschichte und Selbstbewusstsein der Klauberfrauen am Erzberg nach Eisenerz und Graz auch in Leoben gezeigt.
www.eisenZ-ART.at