Jubelstürme beim jüngsten Musikvereinskonzert im Stefaniensaal. Er galt dem Berliner Konzerthausorchester wie auch dessen charismatischer „neuer“ Maestra Joana Mallwitz. Die deutsche Dirigentin erfreute Aug und Herz. So legte sie ihren ganzen Körper voll ins Geschehen, alles schwang da mit, und der musikalische Duktus erhebt und erlebt sich aus tänzerischer Körpersprache. Die bei Beethovens „Siebenter“ auch mal am Rand physischer Grenzen kratzte. Mit irrwitzigen Tempi war das gewaltige Opus 92 gerade noch „mach- und schaffbar“ – ein Paradestück, dem es bisweilen an Tiefe wie Verinnerlichung mangelte. Horribile dictu.